Leipzig. Schalke hat es nicht geschafft. Durch das 2:4 bei RB Leipzig geht es zurück in die 2. Bundesliga. Es kommt ein erneuter Umbruch auf den Klub zu.
Es hat nicht gereicht. Trotz einer starken Rückrunde unter Trainer Thomas Reis ist der FC Schalke 04 am Samstag in die 2. Bundesliga abgestiegen. Das 2:4 (1:2) am Samstag beim Pokalfinalisten RB Leipzig besiegelte den fünften Abstieg der Königsblauen aus der Fußball-Bundesliga.
Schalke-Stürmer Sebastian Polter mit Tränen-Interview bei Sky
Nun kommt der dritter Sommer-Umbruch hintereinander auf Schalke zu – den ersten gab es nach dem Abstieg 2021 mit 45 Transferbewegungen. In der zu Ende gehenden Saison 2022/2023 gab es zwei turbulente Transferperioden. Elf Spieler sind mit dem jüngsten Abstieg sicher weg.
Alexander Schwolow (30): Umstritten bei den Fans, wackelig in seinen Leistungen – und dazu viel zu teuer für die Zweite Liga. Der Torwart kehrt zu Hertha BSC zurück, steht dort bis 2025 unter Vertrag. Bitter für ihn: Auch die Hertha würde ihn gern loswerden.
Maya Yoshida (34): Der Vertrag des Japaners hätte nur in der Bundesliga Gültigkeit. Zuletzt hatte er keinen Stammplatz mehr. Er geht.
Moritz Jenz (24): Gern würden die Schalker den Innenverteidiger behalten, nur im Falle des Klassenerhalts wäre das mit einer Vier-Mio-Euro-Kaufpflicht möglich gewesen. Durch seine guten Leistungen spielte er sich europaweit in den Fokus. Mit seiner neuen Berateragentur Sports360, einer der bekanntesten der Branche, sucht er nach erstklassigen Optionen. Auch als Zweitligist will Schalke „alle Optionen prüfen, um Moritz zu halten“, wie Vorstandschef Bernd Schröder das im März formulierte. Gelingen wird das wahrscheinlich nicht.
Schalke bei Moritz Jenz ohne Chance
Jere Uronen (28): Ausgeliehen von Stade Brest, es existieren Kaufoptionen für beide Ligen in unterschiedlicher Höhe. Einen bleibenden Eindruck hinterließ er nicht, den Stammplatz hat er an Henning Matriciani verloren. Und der bleibt ein Schalker.
Timothée Kolodziejczak (31): Ohne Spielpraxis kam er zu Schalke, bestritt ein Pflichtspiel – und wurde von Trainer Thomas Reis schnell aussortiert. Trainierte mit der U23, hält sich schon lange nicht mehr in Gelsenkirchen auf. Eine Enttäuschung!
Alex Kral (25): Stammspieler, ablösefrei, international begehrt: Er geht nicht mit Schalke in die Zweite Liga.
Tom Krauß (21): Die Kaufoption für Krauß galt nur im Fall des Klassenerhalts. Er kehrt zu RB Leipzig zurück. Interessenten aus der Bundesliga gibt es. Deshalb will er weiter erstklassig spielen. Er wechselte ebenfalls die Berateragentur – immer ein Zeichen, dass er Neues sucht.
Eder Balanta (30): Ausgeliehen vom FC Brügge – der Vertrag enthält allerdings keine Option. Sportlich keine Verstärkung, seine Verpflichtung hätte sich Schalke sparen können.
Nassim Boujellab (23): Kehrte im Januar 2023 aus Helsinki zurück, bekam von Reis keine Chance im Profikader. Trainierte mit der U23. Kein Thema für die Profis!
Schalke: „Viele Tränen geflossen“ – Mega-Lob an die Fans
Simon Terodde (35): Diese Entscheidung schmerzt: Nach zwei turbulenten Jahren mit 35 Pflichtspieltoren verlässt der Stürmer Schalke. Er führte Schalke oft als Kapitän aufs Feld in seiner Zeit.
Michael Frey (28): Mit seiner kämpferischen Art hat der Stürmer viele Freunde auf Schalke gewonnen, allerdings erzielte er in 15 Spielen kein Tor. Dass Schalke die Kaufoption zieht, gilt intern aber als ausgeschlossen. In der Zweiten Liga setzt Schalke auf Sebastian Polter und Rückkehrer Marvin Pieringer (kehrt vom SC Paderborn zurück).
Auch weitere Schalke-Verträge enden. Bei vier Spielern ist der Fall noch nicht ganz klar
Michael Langer (38): Als vierter Torwart startete er in die Saison, durch die Verletzungen von Justin Heekeren und Ralf Fährmann saß er am Saisonende sogar ein paar Mal auf der Bank. Er absolvierte ein Traineeprogramm auf der Geschäftsstelle. Noch ein Anschlussvertrag als dritter Torwart hinter Fährmann und Heekeren in der Zweiten Liga ist denkbar.
Sepp van den Berg (21): Gern würden die Schalker den Leihvertrag mit dem FC Liverpool verlängern. Dort steht der Niederländer bis 2026 unter Vertrag. Doch er ist eigentlich zu gut für die Zweite Liga, die Chancen stehen schlecht.
Marcin Kaminski (31): Der Innenverteidiger liebt Schalke und wohnt sehr gern in Düsseldorf, er und seine Familie würden gern bleiben. In der Zweiten Liga war er vor zwei Jahren Schalkes Dauerbrenner. Solider Innenverteidiger, günstige Lösung. Einigung möglich.
Tim Skarke (26): Kann sich einen Verbleib sehr gut vorstellen, seine Freundin wohnt in Essen, er identifiziert sich voll mit Schalke, verfolgte ein Spiel (2:0 in Bochum) in der Fankurve. Die Kaufoption in Höhe von drei Millionen Euro – Sport Bild berichtete zuerst – ist für die Schalker aber viel zu hoch. Sie hoffen auf ein Entgegenkommen des langjährigen Schalker Nachwuchs-Chefs Oliver Ruhnert, der sich beim Bundesligisten 1. FC Union Berlin, Skarkes Hauptklub, um die Transfers kümmert.