Gelsenkirchen. Schalke-U19-Trainer Norbert Elgert blickt auf das Abstiegsfinale in Leipzig, das Jahr seines Teams und verrät, wie lang er noch trainieren will.

Wie die Schalker Fußball-Saison insgesamt ausgefallen sein wird: Man wird es wissen am Samstag irgendwann nach 17.20 Uhr. Dann wird das Spiel von S04 bei RB Leipzig abgepfiffen sein – sowie die Spiele der Konkurrenz. Norbert Elgert kann für seine Mannschaft, die U19 des FC Schalke 04, hingegen ein Fazit ziehen.

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Endspiele hat Elgert selbst ja schon genug erlebt, gerade auch in der Schlussphase der abgelaufenen Saison. Und nach den Niederlagen gegen den 1. FC Köln (3:4 im Endspiel um den DFB-Pokal in Potsdam) und den SC Paderborn (1:2 im Westfalenpokal-Finale) weiß gerade auch Norbert Elgert, wie solche entscheidenden Spiele ausgehen kann.

Schalke: Elgert optimistisch in Sachen Klassenerhalt

Aber er sagt zu einem möglichen Schalker Klassenerhalt: „Ich bin optimistisch, dass wir das schaffen. Auch wenn es unmöglich aussehen mag: Es ist noch möglich.“ Worum es gehe, müsse Thomas Reis und seinem Team auch keiner mehr sagen: „Das wissen die schon. Wir müssen alles tun, was in unseren Händen liegt.“

An den Abstieg mag Elgert jetzt noch nicht denken. Käme es so, dann wäre das „ein Rückschritt“, so Elgert. Aber auch dann ginge sein Blick wieder nach vorne: „Es gibt ein Zitat von Wladimir Klitschko: Es geht nicht darum, wie tief du fällst, sondern wie hoch du zurückfederst.“

Schalkes Keke Topp jubelt im Finale um den DFB-Pokal der U19 – für Elgert war das Spiel „Werbung für den deutschen U19-Fußball“, auch wenn Köln 4:3 gewann gegen Schalke.
Schalkes Keke Topp jubelt im Finale um den DFB-Pokal der U19 – für Elgert war das Spiel „Werbung für den deutschen U19-Fußball“, auch wenn Köln 4:3 gewann gegen Schalke. © Getty Images | Ronny Hartmann

Elgerts Mannschaft, die Schalker U19, hat das Final-Four-Turnier um die Deutsche Meisterschaft verpasst, ist Dritter der Bundesliga West geworden. Im DFB-Pokalfinale gegen Köln hatte nicht nur Norbert Elgert bei Schalkes 3:4 „Werbung für den deutschen U19-Fußball“ gesehen. Beim 1:2 im Endspiel um den Westfalenpokal gegen den SC Paderborn sah das hingegen anders aus: „Ich hatte den Eindruck, dass die Spieler im Kopf ausgepowert waren.“

Norbert Elgert zieht ein positives Saisonfazit

Nach dem Finale gegen Köln hatte Schalkes U19 mit einem 3:0 im Westfalenpokal-Halbfinale gegen Borussia Dortmund (Elgert: „Acht Spieler der Dortmunder haben auch im DM-Finale gegen Mainz gespielt“) überzeugt. „Es war keine sehr gute, aber eine gute Saison“, so Elgert.

Wobei diese Spielzeit die Spieler in ihrer Entwicklung etwas zurückgeworfen hat, sagt Elgert, weil in der Liga nur 15 Spiele ausgetragen worden sind.

In die kommende Saison geht Schalkes U19 mit vielen Spielern, die bleiben, dazu kommen die Nachwuchsspieler aus der eigenen U17 und bisher fünf bekannt gegebene Neuzugänge. Der bisher letzte ist der 16-jährige Yannick Bruno Numbisie, Defensivspieler aus der B-Jugend-Bundesliga-Mannschaft von Borussia Dortmund. Über die neuen Spieler zur kommenden Saison sagt Elgert: „Das zeigt auch, dass wir weiterhin ein attraktiver Verein für die jungen Spieler sind.“

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Während der bisherige Kapitän Mattes Hansen zum Zweitligisten SC Paderborn in den Seniorenbereich wechselt, bleibt Stürmer Keke Topp ein Königsblauer. In den kommenden zwei, drei, vier Jahren, sagt Elgert, sollen weitere Spieler aus der Knappenschmiede zu den Profis kommen, aber ihr Entwicklung müsse stabil sein: „Wir sind keine Quotenjäger.“

Elgert will noch besser werden – und Schalker Talente weiter besser machen

Elgert selbst will weiter daran mitarbeiten: „Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ich hier noch zwei weitere Jahre Trainer bin. Und dann ist es mein Wunsch, dass ich dem Verein danach in einer anderen Funktion erhalten bleibe“, als Mentor/Coach etwa.

Schalke-Trainer Norbert Elgert.
Schalke-Trainer Norbert Elgert. © Getty Images | Ronny Hartmann

Wenn Norbert Elgert über ein nach dem verlorenen Westfalenpokal-Finale angesetztes „intensives“ Training seines Teams mit Blick auf die Spieler sagt: „Man lernt nie aus“, dann gelte das auch für ihn selbst. Wo für ihn noch Luft nach oben ist? „Überall“, so der 66-Jährige. „Ich will für den Club und die Jungs der bestmögliche Trainer sein.“

Spaß habe er allemal bei Königsblau, sagt er, mit einem Lachen: „Auch wenn Schalke intensiver ist als andere Vereine.“ Das nächste Stück Schwerstarbeit allerdings wartet auf Schalkes Bundesligaprofis.

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