Gelsenkirchen. Es ist ein brisantes Wiedersehen: Ex-Schalke-Sportdirektor Rouven Schröder arbeitet für RB Leipzig - den S04-Gegner am letzten Spieltag.
Es gab eine Pressekonferenz, die – unabhängig davon, wie die Saison ausgeht – in jedem Rückblick des FC Schalke 04 auftauchen wird. Am 27. Oktober 2022 hielt Sportvorstand Peter Knäbel eine emotionale Ansprache nach dem Abgang von Ex-Sportdirektor Rouven Schröder. „In diesem Geschäft Fußball gibt es wenig wahre Freunde, das habe ich gelernt. Jetzt ist einer dazugekommen. Ich habe einen Freund gefunden“, sagte Knäbel über Schröder. Sehen sich die Beiden am Samstag wieder?
Denn die Situation ist brisant: Schalke spielt bei RB Leipzig (15.30 Uhr/Sky). Rouven Schröder, nach dem Aufstieg im Mai 2022 von vielen Fans als „Don“ für richtige Entscheidungen verehrt, traf im Sommer etliche Fehlentscheidungen, die Schalke womöglich die entscheidenden Punkte im Abstiegskampf kosteten – wenn der Weg in die Zweite Liga führen sollte.
Ex-Schalker Schröder assistiert Eberl bei RB
Schröders neuer Verein ist seit Anfang April RB Leipzig, er assistiert dort Sportchef Max Eberl. Schröder könnte den Schalker Abstieg, den er mit verursacht hat, von der Tribüne aus miterleben. „Das ist eine spezielle Situation vor allem für Rouven“, sagte Knäbel auf Nachfrage dieser Zeitung. „Ich bin sicher, dass er uns die ganze Zeit die Daumen gedrückt und geschaut hat, was wir machen. Es ist wichtig, dass es kein Spiel Schalke 04 gegen Rouven Schröder ist. Wir spielen gegen Leipzig. Für uns ist es wichtig, dass wir das Thema nicht zu hoch hängen, sondern auf die Leistung der Mannschaft fokussiert sind.“
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Kommt Schröder ins Stadion? Das hat er Knäbel bisher nicht verraten. Im Gegensatz zu seiner Zeit auf Schalke saß Schröder bisher auf der Tribüne neben Eberl - nicht auf der Trainerbank. Zuletzt trug er am rechten Fuß eine Orthese, da er sich im März beim Padel-Tennis einen Achillessehnenriss zugezogen hatte.
Wie die Leipziger Profis ins Spiel gehen, vermochte Knäbel noch nicht vorherzusagen. Es steht bereits fest, dass RB die Saison auf dem dritten Platz beenden wird. Zudem steht in einer Woche das Pokalfinale gegen Frankfurt an (3. Juni). Szenarien gibt es laut Knäbel viele. Sie reichen von Saisonende-Lockerheit, Blumen-zum-Abschied-Modus bis zum Kampf um die Stammplätze fürs Endspiel. „Es verbietet sich zu spekulieren. Gerade weil wir das nicht wissen können, müssen wir ganz bei uns bleiben“, sagt Knäbel und ergänzte: „Das letzte Spiel ist immer ganz speziell.“
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