Gelsenkirchen. . Der Kapitän und Top-Torjäger Rufat Dadashov verlässt Schalke 04 – und hinterlässt eine Lücke. Bei S04 hat sich der Routinier einen Traum erfüllt.

Zum Abschied machte Rufat Dadashov noch einmal das, was ihm am meisten Freude bereitet: Tore schießen. Beim wilden 5:5 zwischen der U23 von Schalke 04 und Borussia Mönchengladbachs U23 am Samstag traf der 31 Jahre alte Aserbaidschaner ein letztes Mal für die Königsblauen. In seinem allerletzten Spiel im Trikot von Schalke 04 versenkte er einen Elfmeter zum zwischenzeitlichen 2:0 – sein 13. Saisontor in der Regionalliga-West.

„Ich wollte hier eigentlich mit einem Sieg aufhören“, sagt Dadashov, der zum Berliner Nordost Regionalligisten BFC Dynamo wechseln wird, der WAZ.

Sein letztes Spiel im Parkstadion ist schnell abgehakt. Nach dem emotionalen Nachmittag blickt Dadashov lieber auf die komplette Spielzeit zurück, die die U23 als Neunter abgeschlossen hat. „Im Großen und Ganzen, wenn wir auf die Saison zurückblicken, können wir sagen, dass wir eine gute Runde gespielt haben.“ Aufs und Abs habe es gegeben, aber insgesamt sei es eine „stabile Saison“ gewesen – und eine Spielzeit, in der Dadashov vorangegangen ist.

Rufat Dadashov hat sich auf Schalke einen Traum erfüllt

Er war Kapitän und das Gesicht des Teams. Er war der königsblaue Leitwolf der U23 – denn Dadashov hat die Erfahrung, die all die Talente aus der Knappenschmiede noch nicht haben. 24 Länderspiele machte der Stürmer für sein Heimatland Aserbaidschan (fünf Tore), unter anderem gegen Top-Nationen wie Italien oder Kroatien. Und der 31-Jährige war in den vergangenen Jahren stets ein verlässlicher Torjäger. Bei seinen zahlreichen Stationen in Deutschlands Regionalligen schoss Dadashov überall seine Tore. Auch bei Preußen Münster in der 3. Liga oder bei Phoenix Rising in der zweiten US-Liga freuten sich die Fans über Tore des Routiniers.

Ein Karrierehighlight: Stürmer Rufat Dadashov (mitte) darf im Dezember für die Zweitligaprofis von Schalke 04 stürmen. Hier im Spiel beim FC St. Pauli.
Ein Karrierehighlight: Stürmer Rufat Dadashov (mitte) darf im Dezember für die Zweitligaprofis von Schalke 04 stürmen. Hier im Spiel beim FC St. Pauli. © firo

Zwei Jahre bei Schalke 04 liegen nun hinter ihm. 23-mal traf er dabei in 47 Regionalligaspielen. Ewig erinnern wird sich der 31-Jährige aber an seine zwei Einsätze für die S04-Profis in der 2. Bundesliga. Als den Königsblauen im Winter 2021 die Stürmer ausgingen, kam er unter Trainer Dimitrios Grammozis zweimal in Liga zwei zum Einsatz. „Das sind zwei Jahre, die ich niemals vergessen werde. Ich durfte hier mein Zweitliga-Debüt geben, und ich muss sagen, es ist ein Traum gewesen, hier spielen zu dürfen – für solch einen großen Verein, und auch noch Kapitän sein zu dürfen.“

Auf Schalke hinterlässt Rufat Dadashov für eine Lücke

Wie Dadashov Schalke 04 in Erinnerung behält? Als „einen positiv verrückten, familiären und unbeschreiblichen Verein“. Und auch die Gelsenkirchener werden Dadashov „vermissen“, wie U23-Trainer Jakob Fimpel erklärt. „Ich freue mich für ihn, dass er bei Dynamo Berlin einen langfristigen Vertrag bekommen hat. Er war nicht nur menschlich super, sondern auch als Spieler mit seiner Erfahrung enorm wertvoll für unsere Mannschaft – kurzum, ein Kapitän, wie man ihn sich nur wünschen kann.“

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Schon diese Worte von Fimpel zeigen: Dadashov wird eine Lücke in der U23 hinterlassen, die geschlossen werden muss. In Tim Albutat (30) und Andreas Ivan (28) stehen dem Team nach aktuellem Stand zwei Routiniers zur Verfügung – drei wären im Rahmen der U23-Regelung erlaubt. Es ist demnach davon auszugehen, dass die königsblaue U23 schon bald einen weiteren Spieler mit reichlich Erfahrung vorstellen wird, der den Stürmer ersetzen soll. Gesucht wird ein Spieler mit Führungsqualitäten wie Dadashov sie hatte.

Rufat Dadashov soll auch bei BFC Dynamo ein Anführer sein

Anführen soll Rufat Dadashov in der kommenden Saison auch beim BFC Dynamo, wo er schon 2017/18 spielte. „Ich werde und muss vorangehen, dafür werde ich geholt.“ Das Ziel beim Nordost-Regionalligisten in Berlin, so Dadashov: Es solle „ganz nach oben“ gehen. Eine Aufgabe, die ihn reizt: „Deshalb gehe ich da hin. Es hat Spaß gemacht hier, aber ich freue mich auch darauf, wieder in einer ersten Mannschaft zu spielen.“

Mit dem Strafstoßtor hat sich Rufat Dadashov aus Schalke verabschiedet, aber auch die Berliner haben den 31-Jährigen als treffsicher in Erinnerung. In seinem letzten Spiel für den BFC Dynamo Berlin, dem dortigen Landespokalfinale 2017/18 gegen den Berliner SC, erzielte Dadashov beide Treffer zum 2:1 des BFC Dynamo.