Essen. Schalke geht beim FC Bayern mit 0:6 unter und rutscht auf den Relegationsplatz. Die Pleite ist in vielerlei Hinsicht verheerend. Ein Kommentar.
Diese wilde Bundesligasaison bietet bislang eine Verlässlichkeit: Die Erkenntnisse des einen Wochenendes sind am nächsten meist nur noch wenig bis gar nichts mehr wert. Erinnern wir uns doch mal eine Woche zurück: Auf Schalke war man euphorisch, weil durch den späten Sieg bei Mainz 05 ein kleiner Befreiungsschlag im Abstiegskampf gelang, weil man dank günstiger Ergebnisse der Konkurrenz bis auf Platz 15 kletterte. Der VfL Bochum dagegen erlebte einen verheerend schlechten Auftritt und eine völlig verdiente 0:2-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach, die den Sturz auf Rang 17 bedeutete.
Schalke rutscht auf einen Relegationsplatz ab
Und nun bejubeln die Bochumer einen eminent wichtigen Sieg gegen den FC Augsburg, ziehen wieder an den Schalkern vorbei. Und Bochums Freude ist Schalkes Leid. Dass die im Gastspiel beim FC Bayern nicht punkten würden, war erwartbar. Ein derartiges Debakel, ein 0:6, hatten die Schalker aber nicht auf dem Zettel. Das Ergebnis ist in vielerlei Hinsicht verheerend. Erstens rutscht Königsblau auf den Relegationsrang ab. Zweitens ist die Tordifferenz endgültig ruiniert, sogar der bislang stattliche Vorteil gegenüber Bochum weitgehend aufgebraucht. Und drittens geht eine solche Klatsche in der Regel nicht spurlos vorbei an einer Mannschaft.
Schalke hat viel richtig gemacht in den letzten Wochen – in München aber das meiste falsch: Über das ganze Feld Manndeckung gegen so viele individuell so starke Profis zu spielen, ist dann doch etwas zu optimistisch. Dass sich Marius Bülter, von dem man hochgradig abhängig ist, beim Stand von 0:2 eine Gelbsperre einhandelte, müssen sich der erfahrene Profi und der Trainer gleichermaßen ankreiden lassen. Nun fehlt die Schalker Lebensversicherung im Überlebensspiel gegen Eintracht Frankfurt, in dem die Königsblauen zum Siegen verdammt sind.
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Nicht untergehen aber sollte, dass das Debakel nicht nur auf Schalker Unzulänglichkeiten zurückzuführen ist, sondern auch auf einen zielstrebigen und konzentrierten Münchener Auftritt. Der Tabellenführer war stark wie lange nicht, und das wird man in Dortmund nicht gerne gesehen haben – wo man sonst gegen Schalker Debakel wenig einzuwenden hat.