München. 0:6! Welch ein Debakel für FC Schalke 04 beim FC Bayern München. Kann S04 danach schnell zur Tagesordnung übergehen? Ein Kommentar.

Frustriert waren alle beim FC Schalke 04 nach dem Debakel beim FC Bayern. Auch enttäuscht, traurig. Aber doch sehr bemüht, so schnell wie möglich wieder zur Tagesordnung überzugehen. In einer Woche kommt Eintracht Frankfurt in die Arena - schon vor dem Anpfiff in München war klar, dass dies das wichtigere Spiel sein würde. Doch ist das so einfach? Kann Schalke einfach so über diese Mega-Klatsche hinwegsehen?

Nein, denn sie wirft schon Fragen auf.

Erstens: War es richtig, Marius Bülter aufzustellen? Schalkes bester Torjäger sah die fünfte Gelbe Karte, fehlt gegen Frankfurt. Schalke-Trainer Thomas Reis und Sportvorstand Peter Knäbel bemühten sich in München sehr darum, diese Tatsache herunterzuspielen, dann würde eben der Nächste einspringen, schon viele abgeschriebene Spieler seien zurückgekommen. Das ist aber viel zu einfach: Bülter ist der treffsicherste und formstärkste Schalker, aktuell unverzichtbar. Und es ist diskutabel, dass Reis ihn in München aufstellte - diese Frage muss er sich zurecht gefallen lassen. Er ging ein hohes Risiko, und wurde bestraft. Hätte er ihn nicht aufgestellt, wäre die Kritik nicht groß gewesen.

Nach Schalke-Pleite: Peter Knäbel mit Kabinen-Ansage an die Profis

Zweitens: Wer löst das Problem auf der rechten Seite? Cedric Brunner, der unscheinbare, aber doch wichtige Rechtsverteidiger, musste verletzt ausgewechselt werden. Die ohnehin verletzte Schulter schmerzte. Fällt er aus, fehlt ein Vertreter und es werden umfangreiche Umbauarbeiten nötig. Gerade gegen den starken Frankfurter Sturm mit Sturm-Ass Kolo Muani benötigt Schalke defensive Stabilität.

Drittens: Gelingt es Schalke erneut, einen Rückschlag schnell abzuhaken? Schlecht waren schon die Leistungen in Hoffenheim (0:2) und Freiburg (0:4). Zweimal folgte ein Heimsieg. Thomas Reis weiß, wie es geht, die Mannschaft aufzurichten - am Ablauf in dieser Woche will er nichts ändern.