Mainz. Nach dem 3:2-Erfolg des FC Schalke 04 bei Mainz 05 waren die Trainer unterschiedlicher Meinung. Es ging um den Elfmeter in der Nachspielzeit.

Bo Svensson war gar nicht mehr zu beruhigen. Ein paar Minuten zuvor war das Spiel zwischen Mainz 05 und Schalke 04 abgepfiffen worden, durch ein Elfmetertor in der letzten Sekunde von Marius Bülter hatten die Schalker mit 3:2 (1:0) gewonnen, da polterte der Mainzer Trainer Svensson. "Frechheit! Skandal!" rief er in der Mixed Zone, Dutzende Journalisten hörten diesen Wutausbruch.

Schalke-Trainer Reis: "Kann Mainz verstehen"

Svensson störten die Umstände des Pfiffs. Schiedsrichter Dr. Matthias Jöllenbeck hatte im laufenden Spiel nicht gesehen, dass der Mainzer Anthony Caci Bülter am Trikot festgehalten hatte. Erst nach Ansicht der Videobilder entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter. "Wenn er im Spiel auf Elfmeter entscheidet, kann man das geben. Aber wenn er sich das am Bildschirm anschaut, dann sieht er, dass der Schalker Spieler zuerst zieht und dann unser Spieler. Beim Schalker Spieler ist das kein Foul, bei unserem schon? Das ist eine klare Fehlentscheidung."

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Ähnlich äußerte sich der Mainzer Sportdirektor Martin Schmidt, der anmerkte, Jöllenbeck habe in dieser sensiblen Saisonphase seiner Meinung nach das Fingerspitzengefühl vermissen lassen. Er stimmte Svensson zu, der sagte: "Man sollte bei jedem Eckball hinschauen, wer wen festhält. Da müsste es ein paar Elfmeter pro Spiel geben." Die Mainzer wiesen zudem darauf hin, dass die Auswechselbank der Schalker viel Druck ausgeübt habe.

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Schalkes Trainer Thomas Reis war ganz anderer Meinung als sein Trainerkollege: "Wenn man die TV-Bilder sieht, ist das für mich ein klarer Elfmeter. Ich kann die Mainzer verstehen, weil Bülter mit Sicherheit nicht an den Ball kommt. Trotzdem finde ich, dass die Hand sehr lange am Trikot ist, es wird gezogen, da hätte man eine andere Verhaltensweise des Mainzer Spielers erwarten können."

Während Reis vergnügt mit der Mannschaft die rund dreistündige Busreise zurück ins Ruhrgebiet antrat, hatte Svensson rund eine Stunde nach Schlusspfiff seine Emotionen wieder im Griff. Zu den Worten "Frechheit" und "Skandal" sagte er dann: "Diese Worte sind zu heftig. Die Wortwahl ist überzogen. Das bedauere ich. Meine Meinung aber hat sich nicht verändert."