Gelsenkirchen. Schalke-Trainer Thomas baute seine Mannschaft für das Spiel gegen Hertha BSC auf fünf Positionen um. Auch Terodde spielte. Damit lag er richtig.

Vom bitteren 0:2 bei der TSG Hoffenheim könne der FC Schalke 04 nur die Stimmung der Fans mitnehmen, hatte Torwart Ralf Fährmann gesagt – und von einem Endspiel gegen Hertha BSC gesprochen. Auf die Unterstützung der Fans setzte Schalke natürlich auch am Freitagabend in der Veltins-Arena, vor allem aber auch auf anderes Personal: Er veränderte die Startelf auf fünf Positionen, unter anderem stürmte Simon Terodde. Damit lag Reis richtig. Schalke 04 zeigte eine starke Leistung und gewann das so wichtige Heimspiel gegen desolate Berliner mit 5:2 (2:1).

Schalke setzte gegen Hertha BSC auf Erfahrung

„Heute setzen wir auf Erfahrung, weil der Druck immens ist, für beide Mannschaften. Wir wollen den verteilen“, hatte Trainer Thomas Reis vor dem Spiel bei DAZN gesagt, meinte aber auch: „Erfahrung allein wird nicht reichen.“

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Ganz wichtig: Reis konnte wieder auf Innenverteidiger Moritz Jenz setzen. Der Trainer erklärte, warum der Winter-Neuzugang, der zuletzt schmerzlich vermisst wurde, so wichtig ist: „Die Mannschaft fühlt sich mit ihm wohl. Er kann Zweikämpfe gewinnen, hat Dynamik und strahlt eine gewisse Persönlichkeit aus. Aber ich haben heute einige Persönlichkeiten auf dem Platz, von denen man sich natürlich viel verspricht. Moritz ist ein wichtiger Spieler – nicht allein der Heilsbringer, aber wir bekommen hohe Qualität dazu.“

Neben Jenz spielte Marcin Kaminski, Dauerbrenner der Zweitliga-Saison. Es war erst sein dritter Einsatz in dieser Saison: Am ersten Spieltag in Köln hatte Kaminski 90 Minuten gespielt, danach nur noch eine Minute. Henning Matriciani rutschte nach links, wo Thomas Ouwejan seine Chance in Hoffenheim nicht nutzen konnte – Reis nahm ihn beim 0:2 schon in der ersten Hälfte vom Feld. Im Mittelfeld setzte Reis gegen Hertha Tom Krauß (21) auf die Bank, während der zwölf Jahre ältere Kapitän Danny Latza zu seinem fünften Startelfeinsatz kam – Stichwort Erfahrung. Dominick Drexler (32) spielte statt Rodrigo Zalazar (23).

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Und im Sturm startete Simon Terodde (35). Schalke stellte die mit Abstand schwächste Offensive der Liga, hatte nur 21 Tore in 27 Partien erzielt. Gegen die Berliner platzte der Knoten, auch Terodde traf wieder. Winter-Neuzugang Michael Frey arbeitete zwar viel, hat aber als Mittelstürmer immer noch kein Tor für S04 erzielt. Nun bekam Terodde eine Chance, der seit der Frey-Verpflichtung nur noch Joker war. Terodde sollte, wie Kaminski auch, für zusätzliche Gefahr bei Standards sorgen.

Auf den Torjubel von Simon Terodde hat Schalke lange warten müssen. Gegen Hertha BSC hat es wieder geklappt.
Auf den Torjubel von Simon Terodde hat Schalke lange warten müssen. Gegen Hertha BSC hat es wieder geklappt. © AFP

Schalke: Reis will aktives Verteidigen sehen

Zur taktischen Herangehensweise gegen Hertha sagte der Trainer: „Wir wissen, dass wir in gewissen Positionen nicht das höchste Tempo haben, dass uns andere Mannschaften voraus sind, deswegen müssen wir ein gutes taktisches Verhalten haben. Wir wollen hart am Mann sein. Wichtig ist mit der Kulisse, dass jeder auf seinem Mann steht und die Zweikämpfe gewinnt.“ Aktives Verteidigen sei entscheidend für das Schalker Spiel. Reis: „Wichtig ist, dass man heute sieht, dass wir aus den Fehlern von Hoffenheim gelernt haben.“