Sinsheim. Das Schalke-Comeback von Thomas Ouwejan endete nach 36 Minuten. In Hoffenheim spielte der Linksverteidiger schlecht. Thomas Reis wird deutlich.
Dieses Gefühl hatte Thomas Ouwejan rund fünfeinhalb Monate nicht mehr erlebt. Am 30. Oktober 2022 hatte er zuletzt in der Anfangsformation gestanden, beim Debüt von Trainer Thomas Reis war das, als Schalke 04 mit 0:2 gegen den SC Freiburg verlor. Danach folgte eine Reihe von Verletzungen und Rückschlägen. Sein Startelf-Comeback am Ostersonntag missglückte aber komplett. Schalke verlor mit 0:2 (0:1) bei der TSG Hoffenheim, Ouwejan wurde bereits nach 36 Minuten ausgewechselt. Und bekam nach der Partie einige sehr deutliche Worte von Thomas Reis.
Schalke-Trainer Thomas Reis: Deutliche Kritik an Thomas Ouwejan
Dem Linksverteidiger war in der Defensivarbeit gar nichts gelungen. Gegen den Hoffenheimer Pavel Kaderabek verlor er nahezu jeden Zweikampf, jedes Kopfballduell. „Es war klar, wie Hoffenheim spielt: Wenn sie lang spielen, dann über Kaderabek, weil er ein kopfballstarker Spieler ist“, sagte Reis und schimpfte: „Ich hätte mir ein bisschen mehr Körperlichkeit gewünscht, dass man dagegen geht.“ Mit „man“ meinte er Ouwejan.
Ouwejans Zweikampfschwäche hätte die ganze Defensive destabilisiert, so Reis. Denn Henning Matriciani, der diesmal im Zentrum verteidigte, hätte es dadurch viel schwerer gegen den schnellen Hoffenheimer Stürmer Ihlas Bebou gehabt. „Da war eine Verunsicherung in der Defensive“, sagt Reis.
Nach 36 Minuten habe Reis „aus taktischen Gründen“ gewechselt. „Manchmal muss man im Spiel reagieren. Es ist nicht schön, aber im Endeffekt geht es um den Erfolg“, sagte der Trainer. Reis widersprach damit einem Tweet von Schalkes Kommunikationsabteilung, die von „muskulären Problemen“ geschrieben hatte. Das sei ein Missverständnis gewesen, teilte Schalke nach dem Spiel dann mit und twitterte die korrekte Version.
Schalke: Darum wechselte Reis nicht Kaminski ein
Doch Ouwejan war nicht der einzige Verlierer. Ein weiterer ist Marcin Kaminski. Obwohl Moritz Jenz und Leo Greiml verletzt fehlten, blieb der Innenverteidiger 90 Minuten lang auf der Bank. Er kam nicht einmal für Ouwejan ins Spiel. Matriciani blieb im Zentrum, Mehmet Can Aydin rückte auf die linke Seite – obwohl diese nicht seine starke ist.
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Warum Kaminski nicht zum Einsatz kam? Reis formulierte das so: „Wir waren der Meinung, dass wir einen schnellen Spieler mit in die Zentrale nehmen müssen, weil wir wussten, dass Bebou schnell ist.“ Kaminski ist deutlich langsamer als Matriciani. Und die Schnelligkeit habe auch für Aydin gesprochen.