Gelsenkirchen. Sechs Spiele ohne Sieg - diese Serie kann die U23 des FC Schalke 04 endlich abhaken. Das 1:0 gegen Wuppertal verfolgte ein prominenter Gast.

Die Reserve des FC Schalke 04 hat nach sechs sieglosen Spielen die Wende geschafft. Im Regionalliga-Heimspiel gegen den Tabellendritten Wuppertaler SV siegten die Königsblauen vor 320 Fans bei Dauerregen im Gelsenkirchener Parkstadion 1:0 (1:0): „Es freut mich, dass wir gegen ein Topteam gewonnen haben“, so Schalkes U23-Trainer Jakob Fimpel. S04-Profi-Trainer Thomas Reis war beim Dreier der U23 als Beobachter vor Ort.

Auch interessant

Jakob Fimpel, der in den vergangenen Wochen immer wieder auf junge Profis wie Leo Greiml oder Ibrahima Cissé zurückgreifen konnte, hatte gegen die Bergischen dieses Mal ausschließlich Spieler aus seinem eigenen Regionalligakader zur Verfügung. Mit Joey Müller gab Fimpel sogar noch einen Stammspieler Richtung Lizenzmannschaft ab. Talent Sidi Sané, der in der Hinrunde bei den Profis im Heimspiel gegen Bayern München (0:2) sein Bundesligadebüt gefeiert hatte, saß beim Regionalliga-Team als Joker auf der Bank.

Schalke-Torjäger Dadashov mit erster Chance

Auf schwer bespielbarem, rutschigem Rasen hatte Rufat Dadashov die erste Tormöglichkeit für die Hausherren. Der ehemalige Nationalspieler von Aserbaidschan verpasste die Hereingabe von der rechten Seite aber um Haaresbreite (13.). Die Wuppertaler deuteten kurz darauf ihre Gefährlichkeit an.

Nach einem Schalker Ballverlust schaltete der WSV schnell um und spielte sich bis in den S04-Strafraum durch. Das flache Zuspiel von der linken Außenbahn verfehlte Tobias Reitz im Rutschen um wenige Zentimeter (15.). Schalkes Julius Schell musste gegen Mitte der ersten Halbzeit den Turbo zünden, um WSV-Wirbelwind Serhat Güler am Eindringen in den Strafraum zu hindern. Wuppertals Reitz tauchte in der 33. Minute dann ein zweites Mal gefährlich vor dem Schalker Kasten auf, aber auch in dieser Szene fehlte das Timing, so dass die Königsblauen noch einmal durchatmen konnten.

Auf der Gegenseite machte es Rufat Dadashov besser. Schalkes Torjäger brachte sein Team acht Minuten vor der Pause mit 1:0 in Führung. Gegen den Schuss aus 15 Metern war WSV-Schlussmann Sebastian Patzler machtlos. Die Wuppertaler benötigten einige Minuten, um sich zu sortieren und hätten sich fast den zweiten Treffer gefangen, aber Steven van der Sloot verpasste knapp (44.).
Wuppertals Trainer Hüzeyfe Dogan reagierte zur Pause und wechselte mit dem mittlerweile 37-jährigen Roman Prokoph einen Stürmer mit Bundesliga-Erfahrung ein. Der WSV-Anhang entschied sich zu einem optischen Anreiz und fackelte mehrere Bengalos ab, um sein Team zu motivieren.

Schalke-Trainer Fimpel sieht starke Abwehrleistung

Auch interessant

Doch das erste sportliche Ausrufezeichen setzte im zweiten Spielabschnitt erneut Schalke. Rufat Dadashov zirkelte die Kugel nur knapp am Wuppertaler Kasten vorbei (51.). Der leicht favorisierte WSV meldete sich in der 64. Minute mit einem Freistoß offensiv zurück: S04-Torwart Radomir Novakovic hexte das Geschoss allerdings aus dem Winkel. Auf der anderen Seite hatte Wuppertal Glück, dass ein Kopfball von Schalkes Verteidiger Verthomy Boboy einen halben Meter am Tor vorbeiflog (72.).

Die Partie blieb bis zum Schluss spannend. S04-Keeper Radomir Novakovic versuchte, kurz vor dem Ende die Uhr etwas herunterzuspielen – und sah dafür in der 86. Minute die Gelbe Karte. Der königsblauen Freude über den ersten Sieg seit fast zwei Monaten tat das aber keinen Abbruch mehr.

„Das Spiel war bei dem Wetter keine Spaß-Sache“, so Schalkes Trainer Jakob Fimpel, „aber beide Teams hatten Lust, anzugreifen. In der zweiten Hälfte haben wir es gut wegverteidigt.“

FC Schalke 04 U23 - Wuppertaler SV 1:0 (1:0). Schalke 04 U23: Novakovic – Schell, Albutat, Boboy, Guzy – van der Sloot, Balouk (83. Flotho), Kyerewaa, Kurt (65. Bokake) – Castelle (61. Sané), Dadashov. Tor: 1:0 Dadashov (37.). Zuschauer: 320.