Gelsenkirchen. In rund einer Woche tritt Schalke 04 beim VfL Bochum an - es kommt zum großen Wiedersehen mit Thomas Reis. Beschäftigt ihn das jetzt schon?
In Bochum laufen die Vorbereitungen für das kleine Revierderby zwischen dem VfL und dem FC Schalke 04 (Samstag, 4. März, 15.30 Uhr/Sky) längst. Die Fans stimmen sich mit Sprechchören ein, in der Stadt hängen Plakate - und mit leiser Ironie beschäftigen diese sich mit Schalkes Trainer Thomas Reis.
Schalke-Debatte: Sollte Reis auf eine Dreierkette umstellen?
Der Hintergrund: Reis ist langjähriger Bochumer, spielte für den VfL und führte den Klub als Trainer zurück in die Bundesliga (Saison 2020/21) und dort zum Klassenerhalt (Saison 2021/22). Nach sechs Niederlagen zum Saisonauftakt flog Reis raus, heuerte wenig später in Gelsenkirchen an. Vor allem einen Satz haben die VfL-Fans nicht vergessen. "Wenn ich kein Bochumer bin, wer dann?", sagte er noch am 23. August 2022 vor den Sky-Kameras - rund zwei Monate, bevor er einen Vertrag beim Revierrivalen unterschrieb. Auf den Plakaten steht nun: "Wir sind Bochumer!"
Schalke-Trainer Reis wohnt noch in Bochum
Reis selbst wohnt noch in Bochum, fühlt sich in der Stadt auch sehr wohl, wie er immer betont. Seine Frau spielt noch für den VfL, ab und an schaut er ihr bei den Spielen im Schatten des Ruhrstadions zu. Mit den Plakaten wird er täglich konfrontiert. Diese Redaktion fragte Reis bei der Pressekonferenz vor dem anstehenden Spiel gegen den VfB Stuttgart (Samstag, 18.30 Uhr/Sky): "Können Sie das komplett ausblenden?"
Reis reagierte darauf ausführlich: "Im Endeffekt haben wir den VfB Stuttgart vor der Brust. Nächste Woche können wir uns über den nächsten Gegner unterhalten. Für mich zählt nur Stuttgart, für mich zählen drei Punkte. Und meine Mannschaft bereite ich auf Stuttgart vor. Das andere kann ich eh nicht verhindern und spielt im Moment keine Rolle."
So sehr er das kleine Derby jetzt noch verdrängen mag - eins ist klar: Ein Spiel wie jedes andere ist es weder für ihn noch für den VfL Bochum.
