Gelsenkirchen. Die Schalke-Abwehr steht in der Rückrunde endlich sicher. Das liegt vor allem an den Innenverteidigern. Beide haben eine ähnliche Vergangenheit.
Für Maya Yoshida ist es ein interessantes Gedankenexperiment. Was wäre wenn?
Was würde Schalke 04 machen, wenn es am kommenden Samstag (18.30 Uhr/Sky) rund um die 80. Spielminute gegen den VfB Stuttgart wie so oft in den vergangenen Wochen 0:0 stehen würde? Ist diese Situation vergleichbar mit einem K.o.-Spiel im Pokal, wenn nur ein Sieg zählt? Denn die Partie gegen die Schwaben ähnelt in ihrer Konstellation ja schon der eines Finale – wohlgemerkt im Abstiegskampf. Also, Risiko ja oder nein? „Wenn er Trainer sagt, dass er etwas riskieren will, machen wir das“, antwortet der Innenverteidiger des Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga. „Ich bin mir aber sicher, dass der Torwart in den letzten Minuten nicht mit in den Strafraum kommt.“
Schalke: Zwei entscheidende Duelle im Abstiegskampf
Schalke steht unter gewaltigem Grund, nicht nur am kommenden Samstag. In der darauffolgenden Woche gastieren die Königsblauen beim VfL Bochum (4. März, 15.30 Uhr/Sky), es sind zwei entscheidende Duelle im Abstiegskampf. Kann die Mannschaft nicht gegen die direkte Konkurrenz siegen, wird ein Klassenverbleib immer utopischer. Zumal man sich ja eigentlich schon einen Vorsprung auf die Abstiegsplätze erarbeiten muss, weil viele dicken Brocken erst am Ende der Saison auf die Schalker warten. Wie wichtig die Partie gegen den VfB ist, weiß auch Yoshida: „Wir müssen den Vorteil, im eigenen Stadion mit dieser speziellen Atomsphäre zu spielen für uns nutzen“, kündigt der japanische Nationalspieler an.
Immerhin auf den 34-Jährigen war zuletzt auf Schalke Verlass. Klar, im Angriff leidet Königsblau weiterhin an einer schon jetzt absurden Torflaute. Hinten aber steht die Mannschaft von Trainer Thomas Reis viel besser als noch in der Hinrunde. Das hat auch mit Yoshida zu tun. Seit der Ankunft von Moritz Jenz hat der Japaner einen Partner in der Innenverteidigung, der nicht nur Schalke, sondern auch Yoshida besser macht. „Er versteht, wie ich spiele, und umgekehrt. Das bringt uns mehr Ruhe und macht es leichter für mich“, sagt er.
Jenz wurde im Januar vom FC Lorient ausgeliehen, zuvor war bereits auf Leihbasis bei Celtic Glasgow in Schottland aktiv. Auch Yoshida hat viele Jahre auf der britischen Insel beim FC Southampton gespielt. Zudem war Jenz’ ehemaliger Trainer bei Celtic, Ange Postecoglou, lange Coach der australischen Nationalmannschaft und wurde mit den Yokohama F. Marinos japanischer Meister – Yoshida kennt also den Spielstil, den Postecoglou auch Jenz beigebracht hat. „Aber es sind nicht nur einzelne Spieler, die uns stabiler machen.“
Aber reicht das auch zum Klassenerhalt? „Wir sind gerade erst aufstiegen“ betont Yoshida. „Unsere individuelle Qualität ist nicht so hoch wie die von Dortmund, Bayern oder Leipzig. Wenn wir aber so wie in den letzten drei, vier Spielen als Team auftreten, können wir einen Unterschied machen. Das ist der Schlüssel.“
Schalke: Maya Yoshida trifft gegen VfB Stuttgart auf drei Japaner
Auch gegen Stuttgart wird es laut Yoshida genau auf diese Tugenden ankommen. „Es wird mehr Zweikämpfe als technische Dinge geben, aber wir sind bereit dafür. Wir müssen schlau sein, das Spiel kontrollieren und mit Selbstvertrauen auftreten.“
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Für Maya Yoshida wird das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart ein besonderes. Schließlich stehen im Kader der Baden-Württemberger in Hiroki Ito (23), Wataru Endo (30) und Genki Haraguchi (31) gleich drei Landsmänner. „Sie werden ihren Mitspielern Tipps geben, aber das mache ich auch“, sagt Yoshida. Am besten, wie man Tore schießt.