Berlin. Seit Moritz Jenz das Schalke-Trikot trägt, kassiert der Klub keine Tore mehr. Trotz des vielen Lobes bleibt der Verteidiger aber bescheiden.

Das Gastspiel bei Union Berlin am Sonntag war für Moritz Jenz gleichzeitig auch ein Heimatbesuch. Erstmals spielte der gebürtige Berliner in seiner Profilaufbahn in seiner Geburtsstadt. Da war es nur logisch, dass er nach dem 0:0 seines FC Schalke 04 bei den Köpenickern in den Katakomben des Stadions noch ein paar alte Bekannte begrüßte.

Zu Union Berlin hat Jenz allerdings keine spezielle Beziehung, wie er der WAZ verraten hat. Wirklich besonders sei das Spiel an der Alten Försterei für ihn nicht gewesen – wohl, weil er in der Kindheit eher Stadtrivale Hertha BSC die Daumen gedrückt hat. Selbst gespielt hat er aber auch für die Alte Dame nicht. Jenz wurde bei Tennis Borussia Berlin im Westend ausgebildet. Über den FC Fulham in England, den FC Lorient in Frankreich und Celtic Glasgow in Schottland ist er im Januar erst über Umwege bei Schalke 04 in der Bundesliga gelandet.

Viel Lob für Schalkes Innenverteidiger Moritz Jenz

Und seitdem er das Trikot der Königsblauen trägt, kassiert Schalke keine Tore mehr. Viermal stand Jenz für S04 auf dem Platz, viermal spielte Schalke zu null. Tabellarisch hilft das den Gelsenkirchenern aber nur bedingt, denn weiterhin liegt der Klub auf dem letzten Rang in der Bundesliga. Sechs Punkte beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer inzwischen.

„Ich kann gar nicht glauben, dass wir Letzter sind“, sagt Jenz. „Wir arbeiten so hart und schaffen es, immer wieder die Null zu halten. Da ist es wirklich unglücklich, dass wir selbst keine Tore schießen.“ Daran, so versichert der 1,90 Meter große Innenverteidiger, werden die Schalker in den kommenden Tagen weiterhin arbeiten.

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Als Defensivspieler sieht Jenz in der historischen 0:0-Serie allerdings auch viel Gutes. „Viermal in Folge hinten die Null zu halten, ist schon ein großes Lob für uns“, sagt er. „In der Vorrunde haben wir von Union noch auf die Fresse bekommen, das war jetzt schon viel besser“, ergänzt er und erinnert dabei an die schmerzhafte 1:6-Niederlage gegen die Köpenicker im Heimspiel.

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Dass Schalke plötzlich keine Tore mehr kassiert, liegt auch an Moritz Jenz selbst – denn trotz null Erfahrung in der Bundesliga hatte der gebürtige Berliner gar keine Anpassungsprobleme. Seine Zweikampfstärke und sein gutes Tempo helfen der Defensive enorm. „Moritz ist ein Bessermacher“, lobte Sportvorstand Peter Knäbel die Leihgabe des FC Lorient zuletzt noch. Und den vielen Lobeshymnen aus Schalker Kreisen kann sich auch der 23-Jährige selbst nicht entziehen. „Natürlich bekomme ich das mit“, gibt er zu. „Das freut mich, aber es liegt ja nicht nur an mir, sondern am Kollektiv“, gibt sich Jenz bescheiden.