Gelsenkirchen. . Nach dem 0:0 gegen den VfL Wolfsburg fordert Michael Frey mehr von sich selbst. Endlich will er auch für Schalke 04 Tore erzielen.

Wie es sich anfühlt, für Schalke 04 in der Arena zu treffen, hat Michael Frey am Freitag erstmals erlebt. Ausgelassen jubelte er im Spiel gegen den VfL Wolfsburg mit Maskottchen Erwin über sein Tor – doch die Freude hielt beim 28 Jahre alten Schweizer nur kurz an, denn wegen Abseitsstellung wurde der Treffer zurückgenommen. Schon deshalb ist der Winter-Neuzugang von Royal Antwerpen nach dem Spiel mit einem miesen Gefühl zurück ins Hotel gefahren. Rund zweieinhalb Wochen nach seinem Wechsel hat er gerade erst eine Wohnung im Ruhrgebiet gefunden.

Der emotionale Jubel, bei dem sich Frey auch noch die Fahne des Maskottchens schnappte und vor der Nordkurve feierte, war allerdings schon ein erster Vorgeschmack für das Temperament des neuen Schalker Stürmers. Er ist ein Typ, der auch mal aus seiner Haut fahren kann, unbequem ist, aber dabei immer harte Arbeit verkörpert. Und gerade das kommt bei den Fans der Königsblauen gut an.

Schalke: Michael Frey strahlt schon Malocher-Mentalität aus

Beim enttäuschenden 0:0 gegen die Wölfe war erstmals deutlich zu sehen, dass Michael Frey auch auf dem Rasen eine Bereicherung für Schalke 04 sein kann. Bei seinem Abseitstor stellte er Abschlussqualitäten unter Beweis. In der Offensive war er zudem enorm fleißig. Frey lief die Verteidiger aggressiv an und scheute dabei keinen Zweikampf. „Er hat sich sehr aufgerieben, viele Bälle verlängert“, lobte Trainer Thomas Reis den Stürmer. „Die Mentalität hat gestimmt.“

Tatsächlich strahlt Frey nur wenige Wochen nach seinem Wechsel zu den Königsblauen schon eine gewisse Malocher-Mentalität aus – und ist selbst Aufstiegsheld Simon Terodde in diesem Punkt schon einen Schritt voraus. Klar, auch Terodde hat sich bei seinen Einsätzen in der laufenden Bundesligasaison nach Kräften für die Mannschaft eingesetzt, doch das Spiel gegen den Ball gehört nicht zu den großen Stärken des 34-Jährigen. Terodde ist eher ein Abschluss-Spieler, mehr ein Schleicher im Strafraum als ein klassischer Arbeiter. Dennoch fehlen ihm 2022/23 die nötigen Tore. Erst drei Saisontreffer hat er auf seinem Konto – damit hinkt er auch seinen eigenen Erwartungen hinterher.

Wenn es beispielsweise darum geht, hohe Bälle mit dem Rücken zum gegnerischen Tor zu behaupten und sich in Zweikämpfen gegen Verteidiger durchzusetzen, zieht Terodde im Vergleich zu Frey den Kürzeren. Auch deshalb bekam der Neuzugang von Reis im Wolfsburg-Spiel den Vorzug in der Startelf.

Michael Frey und Maskottchen Erwin jubeln zu früh - die vermeintliche Schalker Führung wird wegen Abseits zurückgenommen.
Michael Frey und Maskottchen Erwin jubeln zu früh - die vermeintliche Schalker Führung wird wegen Abseits zurückgenommen. © firo

Schalke-Stürmer Michael Frey fordert Sieg gegen Union Berlin

Generell will Frey den Kampf um die Gunst des Trainers allerdings nicht zu hoch hängen. „Simon hat in seiner Karriere Unglaubliches geleistet“, sagte er. „Ich bin einfach hier und gebe alles, denn es geht hier um Schalke 04 und nicht um irgendetwas anderes.“ Für den Schweizer geht es nach zuletzt drei torlosen Spielen in Serie darum, wieder zu treffen und Siege in der Liga einzufahren. „Wir trainieren das ja jeden Tag“, erklärte er mit Blick auf die fehlende Torgefahr der Königsblauen. „Es bringt auch nichts darüber zu reden, ob ich Tore schießen kann oder nicht. Ich habe in meiner Karriere schon über 130 Tore gemacht – aber jetzt muss es eben auch mal auf Schalke passieren.“ Dafür, so verspricht der 28-Jährige, werde er alles geben.

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Obwohl sich Frey nicht allein über seine Torausbeute definiert, weiß auch er, dass es Teil seines Jobs ist, die Fans im Stadion jubeln zu lassen. „Als Stürmer bin ich dafür zuständig, dass Tore fallen“, stellte er klar. „Wir sollten aber nicht zu viel reden, sondern einfach weiter hart arbeiten.“ Und der Schweizer ist sicher: Dann kommen auch die Siege.

Schalke muss am Sonntag zu Union Berlin

Klar ist aber: Leicht wird es für die Schalker im nächsten Bundesligaspiel nicht – denn die Auswärtspartie beim Tabellenzweiten Union Berlin steht am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) an. Der Gegner spielt für Michael Frey aber keine Rolle: „Egal, wer im nächsten Spiel kommt, wir müssen gewinnen.“