Gelsenkirchen. Moritz Jenz ist der fünfte Neuzugang des FC Schalke 04. Er bringt viel Erfahrung mit - und soll durch seine Aggressivität helfen.
Wer die vergangenen 90 Bundesliga-Minuten des FC Schalke 04, das 1:6-Debakel gegen RB Leipzig, verfolgt hatte, sah vor allem in der Defensive eine völlig überforderte Mannschaft. Moritz Jenz, der bislang vom französischen Erstligisten FC Lorient an den schottischen Spitzenklub Celtic Glasgow ausgeliehen war, soll die Abwehr der Königsblauen verstärken. Der 23-Jährige ist ein Spieler, der genau ins System von Trainer Thomas Reis passt, wie die Datenanalyse unseres Kooperationspartners "CreateFootball" zeigt.
Jenz gab in dieser Saison den linken Innenverteidiger in Glasgows Viererkette und bringt trotz seines noch recht jungen Alters reichlich Erfahrung mit. Alle Champions-League-Spiele bestritt er über die volle Distanz, gewann in beiden Partien gegen RB Leipzig etwa 85 Prozent seiner Zweikämpfe. Zuletzt jedoch verlor er seinen Stammplatz. Dennoch soll er die erhoffte sofortige Verstärkung für den taumelnden Traditionsklub sein.
Schalke: So ist der Spielstil von Moritz Jenz
Der gebürtige Berliner hat sein Passspiel in den vergangenen Jahren weiterentwickelt: vom Sicherheitsspieler, der vor allem zu langen Bällen griff, zum progressiven Aufbauspieler. Jenz gilt als aggressiver Verteidiger, der sehr stark nach vorne schiebt und dich am Gegenspieler ist.
Schalke: Warum Moritz Jenz sofort helfen kann
Jenz ist ein sehr anpassungsfähiger Profi, der in den vergangenen Jahren in verschiedenen Systemen agierte - sowohl in Vierer- als auch in Dreierkette. Seine Teams verfolgten zudem unterschiedliche Spielansätze, von dominierend bis abwartend, wobei Schalke wohl aufgrund der mangelnden spielerischen Qualität zu Letzterem greifen wird.
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Trainer Reis bevorzugt wie schon während seiner Zeit beim VfL Bochum einen aggressiven Verteidigungsstil - ganz im Sinne von Jenz, dessen Qualitäten genau dort liegen. Darüber hinaus bringt der Neue ordentlich Tempo für die Raumverteidigung hinter der hohen Kette mit. Ein Beispiel: Jenz' Champions-League-Topspeed betrug 33,9 km/h - damit wäre er drittschnellster Schalke. Auch sein Passspiel ist auf einem anderen Level als jenes seiner Konkurrenten Henning Matriciani und Maya Yoshida. Besonders deutlich wird dies im letzten Spieldrittel. Jenz bringt 80 Prozent seiner Zuspiele an den Mann, Yoshida nur 68 Prozent, Matriciani lediglich 54 Prozent.
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Insgesamt ist der Transfer von Moritz Jenz zu Schalke 04 nachvollziehbar. Der 23-Jährige hat seine Qualitäten in der Champions League unter Beweis gestellt - und sollte für die schwächste Abwehr der Liga ein deutliches Upgrade sein.