Gelsenkirchen. Schalke-Trainer Thomas Reis geht mit seiner Mannschaft nach dem 1: 6 gegen Leipzig hart ins Gericht. Trost spendet der RB-Coach Marco Rose.

Thomas Reis stand in der Mixed-Zone der Arena des FC Schalke 04 aufrecht, obwohl er allen Grund hatte, wie ein geknickter und begossener Pudel vor die Journalisten zu treten. Im Ruhrgebiet wird geschätzt, wenn Klartext gesprochen wird, Dinge schonungslos angesprochen werden. Und Thomas Reis blieb nach dem 1:6 (0:4) gegen RB Leipzig ja auch gar nichts anderes übrig. „Eine absolut enttäuschende Leistung“, erklärte der 49-Jährige. „So wie heute hast du in der Bundesliga nichts verloren.“

Schalke gegen RB Leipzig nur mit "Geleitschutz"

Rumms, das saß. Es war aber auch mit keinem Funken übertrieben. Abgesehen von einem leichten Aufbäumen nach dem Seitenwechsel, als Soichiro Kozuki in der 56. Minute den Anschluss zum 1:4 erzielen konnte, hat Schalke an diesem Dienstagabend auf ganzer Linie enttäuscht. „Wir sind nur zurückgewichen, haben den Gegner schießen lassen“, analysierte Reis. „Sechs Gegentore sind brutal bitter. Gegen Frankfurt haben wir noch verteidigt, heute war das nur Geleitschutz. So kannst du dich nicht präsentieren.“

In der Tat war es ein frappierender Unterschied zum 0:3 drei Tage zuvor, als Schalke bei Eintracht Frankfurt mitgespielt, sich Chancen erarbeitet (die aber bekanntermaßen auch nicht genutzt) hatte. „Im Endeffekt ist es schwer zu erklären, wenn du zwei Gesichter zeigst“, so Reis. „Wir wussten, dass Leipzig fußballerisch stark ist, haben aber die Zweikämpfe nicht angenommen.“ Dass es am Ende nur an der Einstellung seiner Spieler gemangelt habe, wollte der Trainer nicht als Erklärung für das Desaster gelten lassen: „Ich hatte das Gefühl, dass die Jungs wollten“, aber Schalke 04 an diesem Abend und RB Leipzig „waren zwei verschiedene Welten“.

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Leipzig-Trainer Marco Rose macht Schalke Mut

Für Thomas Reis heißt es nun, seine Spieler wieder aufzurichten für die Partie am kommenden Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) gegen den 1. FC Köln. Mut machte ihm dabei der Trainer der siegreichen Mannschaft. „Das war ein sehr hohes Ergebnis, und ich wünsche Thomas trotz des Nackenschlags alles Gute für die Rückrunde“, sagte Marco Rose zu seinem Kollegen. Die Leistung gegen Frankfurt habe ihm gezeigt, dass sich Schalke im restlichen Saisonverlauf nicht aufgeben müsse. Rose: „Das Frankfurt-Spiel hatte eine Signalwirkung. Und im Fußball kann es ganz schnell gehen.“ Das muss es für Schalke 04 jetzt auch wieder.