Glesenkirchen. Debakel für den FC Schalke 04 im Heimspiel gegen RB Leipzig. Die Mannschaft von Trainer Thomas Reis kassiert eine 1:6 (0:4)-Heimklatsche.

Im wärmenden Mantel stand Tim Skarke nun da in der Gelsenkirchener Null-bis-vier-Grad-Kälte und sollte die vorangegangen 45 Minuten Fußball bewerten. Dass RB Leipzig kompromisslos konsequent gewesen war, musste der Neuzugang des FC Schalke 04 konstatieren; der Pokalsieger aus Sachsen hatte in der ersten Halbzeit des Bundesligaspiels unmissverständlich jeden denkbaren Klassenunterschied zwischen sich und dem Gastgeber offengelegt. „Es ist eine schwierige Situation“, sagte also der 26 Jahre alte Skarke, der am Montagabend von Union Berlin ausgeliehen wurde, „eine schwere Aufgabe – aber es ist auf jeden Fall machbar.“

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Schalke - RB Leipzig 1:6

Es stand 0:4 aus Sicht der Schalker, als Skarke zu dieser Einschätzung kam; was man eben so sagt und sicherlich auch hofft, wenn man zum Schlusslicht der Liga wechselt. Der 26 Jahre alte Flügelspieler bekam dann tatsächlich in vereinzelten Momenten vor Augen geführt, dass Schalke etwas reißen kann, wenn der Gegner einmal nicht Leipzig heißt. Wie beim sehenswerten Anschlusstreffer durch Soichiro Kozuki in der 56. Minute oder beim Schuss von Michael Frey nur wenig später. Unterm Strich stand aber doch ein 1:6 (0:4), was den Schalker Anhängern den Abend grundsätzlich verhagelte.

Schalke: Michael Frey darf für Simon Terodde spielen

Angesprochener Stürmer Michael Frey, in der Winter-WM-Pause von Royal Antwerpen ausgeliehen, stand diesmal anstelle des bisher glücklosen Aufstiegshelden Simon Terodde in der Startelf. Es war die einzige Änderung, die Trainer Thomas Reis im Vergleich zum gar nicht mal so fürchterlichen 0:3 bei Eintracht Frankfurt am vergangenen Samstag vorgenommen hatte. Von dem Eindruck, den die Schalker in Hessen hinterlassen hatten, war gegen Leipzig aber zunächst einmal nichts zu sehen.

Ohne Übertreibung: Es war die schwächste Halbzeit, seitdem Thomas Reis die Mannschaft am zwölften Spieltag übernommen hatte. Elf Schalker standen zwar in königsblauen Trikots auf dem Platz, doch körperlich wie mental wirkte niemand von ihnen anwesend. Auch nicht, als RB-Stürmer André da Silva sich einer in der Bundesliga ungewohnten Einsamkeit erfreute, aus 20 Metern Maß nahm und mit einem Flachschuss S04-Torhüter Alexander Schwolow zum Leipziger 1:0 (7. Minute) überwinden konnte. Dann wandelten die Gäste einen Schalker Einwurf auf der rechten Seite in den Angriff um, den Benjamin Hinrichs, vom indisponierten Winter-Zugang Jere Uronen hinten links sträflich allein gelassen, mit dem 2:0 (15.) vollendete. Dazu noch ein Abstauber von da Silva (44.) und in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit ein Treffer aus kurzer Distanz des in Gelsenkirchen weiterhin sehr unbeliebten Timo Werner – Schalker Fans, die eine Mütze zum Wärmen der Ohren auf dem Kopf hatten, wollten sich selbige am liebsten über die Augen ziehen, um nicht mehr zusehen zu müssen.

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Wer sie doch wieder hochzog, bekam immerhin mit, wie sich die Schalker immerhin nicht völlig aufgaben. Die zweite Halbzeit muss sogar mit dem Gütesiegel Ordentlich versehen werden. Zumal Soichiro Kozuki, der noch die beste Figur am Ball abgab, nach einem Pass von Michael Frey sehenswert Leipzigs Torhüter Janis Blaswich zum 1:4 bezwang. Die Schalker waren nicht mehr so passiv, nicht mehr wie das eingeschüchterte Häschen vor der Schlange – aber mehr sollte gegen RB auch nicht herausspringen. Dani Olmo (83. Minute) und Yussuf Poulsen (89.) mit dem fünften und sechsten Tor machten für die Gäste alles klar.

Schalke am Sonntag gegen den 1. FC Köln

Eines hatte Tim Skarke noch in der Pause gesagt: „Meine Stärken sind Schnelligkeit und der Wille, gewinnen zu wollen. Wir brauchen jetzt positive Energie.“ Am besten schon am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den 1. FC Köln.

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