Sandhausen. Kerim Çalhanoğlu, den der FC Schalke 04 an den SV Sandhausen verliehen hat, trifft gegen Spartak Trnava – und dann sagt der 20-Jährige das.

Seit dem 1. Januar zählt Kerim Çalhanoğlu als Leihspieler offiziell zum Kader des Fußball-Zweitligisten SV Sandhausen. Der 20-jährige Linksverteidiger soll in der Rückrunde seinen Beitrag dazu leisten, dass die Kurpfälzer den Klassenerhalt im Fußball-Unterhaus packen. Beim FC Schalke 04 kam Kerim Çalhanoğlu, der im Sommer 2020 von der TSG 1899 Hoffenheim zur königsblauen U-19-Mannschaft von Trainer Norbert Elgert gestoßen war, in der laufenden Saison vor allem für die U 23 in der Regionalliga West zum Einsatz.

Auch interessant

Der Sprung nach ganz oben scheint für den Cousin von Inter-Mailand-Star Hakan Çalhanoğlu bisher zu groß. In der aktuellen Saison spielte er beim 0:2 gegen den SC Freiburg 56 Minuten. Hinzu kamen zwei Mini-Einsätze gegen den 1. FC Köln (1:3) und den VfL Wolfsburg (0:0). Möglicherweise werden die Karten für Kerim Çalhanoğlu im Sommer nach seinem Leih-Ende in Sandhausen noch einmal neu gemischt. Der Vertrag des Defensivmanns läuft bei den Königsblauen bis zum 30. Juni 2024.

Schalkes Kerim Çalhanoğlu: „Freistöße sind meine Spezialität“

In Sandhausen scheint Kerim Çalhanoğlu bereits schnell angekommen zu sein. Aktuell bereitet er sich mit dem Team des ehemaligen Duisburger Profis Alois Schwartz (55) auf Malta vor. Beim Tipsport- Malta-Cup stand er im Gruppenspiel gegen den slowenischen Erstliga-Vertreter FC Spartak Trnava in der Startelf des SVS und hatte sogar seinen Anteil am 3:0 (2:0)-Sieg.

Auch interessant

Kerim Çalhanoğlu erzielte nach neun Minuten mit einem sehenswerten Freistoß die Führung für Sandhausen. „Freistöße sind meine Spezialität, für die ich viel trainiere. Ich war zuversichtlich und habe geschaut, wo der Torwart steht. Dann wusste ich: Den mach ich rein. Zum Glück hat das dann geklappt“, meinte die Schalke-Leihgabe auf der vereinseigenen SV-Sandhausen-Homepage zu seinem Erfolgserlebnis. Mikayil Kabaca bezeichnete das Freistoß-Tor seines Zugangs als ein Highlight und als tollen Treffer.

Kerim Çalhanoğlu hat 22 U-Länderspiele für Deutschland bestritten

Der Sportliche Leiter des SV Sandhausen ist sowieso von Kerim Çalhanoğlu überzeugt. „Kerim erweitert unsere Optionen in Abwehr und Mittelfeld. In jungen Jahren bringt er schon Erfahrung aus der Bundesliga, der 2. Liga und von der U-20-Nationalmannschaft mit“, hat Mikayil Kabaca im Dezember gesagt. „Wir freuen uns, dass Kerim uns in der Rückrunde helfen wird. Er kommt aus dem laufenden Spielbetrieb und will bei uns den nächsten Schritt in seiner Entwicklung machen.“

Bereits zu Schalker Zeiten hatte U-23-Trainer Jakob Fimpel den linken Fuß von Kerim Çalhanoğlu, der für deutsche U-Nationalmannschaften bislang 22 Partien absolviert hat (zwei Tore), als Waffe bezeichnet. Allerdings präsentierte sich das Talent zu schwankend in seinen Leistungen.

Starke Auftritte für Schalkes U 23 in Bocholt und gegen die U 21 des 1. FC Köln

Starken Auftritten wie beim 8:2 beim 1. FC Bocholt oder beim 5:0 über die U 21 des 1. FC Köln folgten komplett farblose Darbietungen. Beim 1:2 bei der SG Wattenscheid 09 zum Beispiel wurde Kerim Çalhanoğlu zur Pause ausgewechselt. In elf Hinrunden-Begegnungen kam der offensiv ausgerichtete Linksverteidiger für Schalkes U 23 auf ein Tor und sechs Vorlagen. Nun will der Youngster in Sandhausen beweisen, dass er zu Höherem berufen ist. „Mit Kerim bekommen wir einen Spieler, der sowohl auf der linken Seite als auch in der Zentrale viele Positionen besetzen kann“, hat Sandhausens Trainer Alois Schwartz bei der Vorstellung des Schalkers gesagt. „Ich bin sicher, dass alle drei Seiten von der Ausleihe profitieren können.“

Dass er selbst davon profitiert, hat sich Kerim Çalhanoğlu fest vorgenommen – und klar: Er will mit dem SVS, der nach der Hinrunde das Tabellenschlusslicht der 2. Bundesliga ist, aber nur einen Zähler hinter dem rettenden Ufer liegt, den Klassenerhalt schaffen. „Auch wenn ich ein Leihspieler bin, werde ich auf dem Platz alles für den Verein geben“, sagt er. „Ich möchte in der 2. Liga viel lernen und mich zu einem gestandenen Profi entwickeln.“