Gelsenkirchen. Schalkes U-19-Fußballer haben das Jahr 2022 mit dem Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals beendet. Coach Norbert Elgert findet aber noch mehr gut.
Nein. Von seinem Stolz auf seine Mannschaft möchte Trainer Norbert Elgert an diesem Sonntag gar nicht so viel erzählen, weil doch bitte seine Spieler im Mittelpunkt stehen sollen. In einem irre packenden Viertelfinale des DFB-Pokals der Junioren, das nicht nur der 65-jährige Fußball-Lehrer im Parkstadion auf einem sehr, sehr hohen Level gesehen hat, sondern das auch die mehr als 400 Zuschauer genauso erlebt haben. Die U-19-Fußballer des FC Schalke 04 haben Titelverteidiger VfB Stuttgart nach Verlängerung mit 1:0 ausgeschaltet und stehen im Halbfinale.
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„Mit dem nötigen Quäntchen Glück haben wir sicherlich verdient gewonnen, aber wenn Stuttgart das Spiel gewonnen hätte, wäre es genauso verdient gewesen“, sagt Norbert Elgert, der sich vor allem auch deshalb freut, weil seine Mannschaft das Fußball-Jahr 2022 so gut abgeschlossen hat – als Tabellendritter der Bundesliga-Staffel West, der vier Spieltage vor dem Ende der einfachen Runde die Möglichkeit hat, das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft zu erreichen, und eben als Halbfinalist des DFB-Pokals. „Wir hatten bisher“, sagt Norbert Elgert sehr, sehr deutlich, „eine saugute Saison.“
Starker Dennis Seimen im Stuttgarter Tor auf Schalke
Der Begriff passt: Saugut war über weite Strecken die Leistung der königsblauen A-Junioren. An einem Sonderlob kam jedoch nicht einmal der Schalker Trainer vorbei, und zwar an einem für Luca Podlech. „Es war eine hervorragende Torhüter-Leistung“, sagte Norbert Elgert, um nicht unerwähnt zu lassen, eigentlich keinen Spieler herausheben zu wollen, sich Faaris Yusuf auf Schalke mit Luca Podlech auf Augenhöhe befinde und dass dieses Urteil genauso für Stuttgarts Keeper Dennis Seimen gelte. Allerdings schaffte es der VfB-Schlussmann im Glanzparaden-Duell mit Luca Podlech am Sonntagmittag nicht, die Null zu halten.
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In der 96., der sechsten Minute der Verlängerung, passierte es. Zwar parierte Dennis Seimen nach einer Flanke von Max Grüger und dem anschließenden Kopfball des Innenverteidigers Niklas Barthel großartig, konnte dann aber nicht verhindern, dass Keke Topp die Schalker aus kurzer Distanz ins große Glück und letztlich ins Halbfinale des DFB-Pokals köpfte – 1:0.
Schalke trifft im Halbfinale auf jeden Fall auf einen Spitzenreiter
Norbert Elgert, der für die Auslosung am kommenden Dienstag (ab 12 Uhr) die Gewissheit hat, auf einen Bundesliga-Tabellenführer zu treffen – auf den 1. FC Köln, Hertha BSC oder den FSV Mainz 05 –, war nach dem Schlusspfiff zu Recht davon überzeugt, dass dieser „Pokalfight auf allerhöchstem U-19-Niveau sicherlich auch den Zuschauern ganz viel Spaß gemacht hat“, wie er sagte. „Und wir sind natürlich happy, dass wir das jetzt krönen konnten und mal wieder im deutschen Halbfinale stehen.“
Und nach so einem Spiel, das so viele tolle Fußball-Momente zu bieten gehabt hatte, hielt Norbert Elgert eine detaillierte Analyse schlicht für überflüssig. Eine kleine durfte es aber dennoch sein. „Jede Mannschaft hat sich auf ihre eigene Art und Weise über 120 Minuten voll reingeschmissen, und keine hat sich irgendwie zurückgehalten“, sagte er. „Die ersten Minuten gingen ganz klar an Stuttgart, und erst später wurde es immer ausgeglichener, aber auch mit sehr starken Momenten von uns, mit riesen Torchancen. Aber auf der anderen Seite sind die Stuttgarter so spielstark, dass sie jederzeit in der Lage waren, das erste Tor zu machen oder auszugleichen.“ Wenn da nicht der bärenstarke Luca Podlech zwischen den Schalker Pfosten gewesen wäre.
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„Bis zum Schluss“, sagte Norbert Elgert, „haben wir schon gezittert.“ Was nichts an einem Pauschallob des Knappen-Meisterschmieds für die gesamte Mannschaft änderte: „Die Jungs“, betont er, „haben das heute ganz toll gemacht.“ Stimmt!
So haben sie gespielt:
Tor: 1:0 Keke Topp (96.).
FC Schalke 04 U 19: Podlech - Anubodem, Engels, Barthel, Gyamfi – Meisel (99. Buczkowski), Hadzha (77. Grüger), Hansen, Osmani (46. Tonye, 110. Milic) - Ouédraogo, Topp (110. Kojic).