Wien. Mittelfeld-Talent Florian Flick wechselt für ein halbes Jahr vom FC Schalke 04 zum 1. FC Nürnberg. Was dieser Deal beweist – ein Kommentar.
Der erste Wechsel in der Winter-Vorbereitung ist beim Bundesliga-Schlusslicht FC Schalke 04 perfekt. Ein spektakulärer Transfer ist es nicht, fast schon in purer Harmonie verkündete S04, dass Florian Flick bis Juni 2023 für den Zweitligisten 1. FC Nürnberg aufläuft. Selbst die Fanfreundschaft zwischen Anhängern beider Klubs wurde bemüht, um die Leihe so sanft wie möglich zu verkünden. Dieser Wechsel beweist aber drei Dinge.
Erstens: Sind andere Positionen hart umkämpft, hat sich Schalke-Trainer Thomas Reis auf der Doppel-Sechs auf Alex Kral und Tom Krauß als Stammspieler festgelegt. Gerade Kral erlebte unter Reis eine Leistungsexplosion, selbst eine Beförderung in den Mannschaftsrat im Winter scheint nicht mehr ausgeschlossen. Auch Kapitän Danny Latza muss sich hinten anstellen – das bestätigte Reis im Gespräch mit dieser Zeitung.
Größter Verlierer des Trainerwechsels auf Schalke
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Zweitens: Die Wertschätzung für Flick ist trotz des Wechsels hoch. Eine Kaufoption wurde nicht vereinbart. Sportvorstand Knäbel hofft darauf, dass Flick durch viel Spielpraxis gestärkt zurückkommt. Und eins ist klar: Sollte Schalke den bitteren Weg zurück in die Zweite Liga antreten müssen, wäre Flick wohl gesetzt – vorausgesetzt, er spielt beim „Club“ regelmäßig.
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Drittens: Bei aller Harmonie, bei allen warmen Worten, die Knäbel Flick mit auf den Weg gab: Der 22-Jährige ist einer der größten Verlierer des Trainerwechsels. Noch Anfang Oktober schien undenkbar, dass Flick nur zwei Monate später nicht mehr beim FC Schalke 04 spielen würde. Flick war unter Trainer Frank Kramer gesetzt, hatte sogar den hochgelobten Kral verdrängt. Auch in der U21 hatte er sich seinen Kaderplatz erarbeitet. Doch der Kramer-Rauswurf änderte alles. Reis setzte sofort auf Kral, Flick kam nicht mehr zum Zug. Dessen düstere Bilanz aus vier Reis-Spielen: viermal 90 Minuten Ersatzbank.