Gelsenkirchen. Sehr umstrittene Szene in der 46. Minute. Die U 23 des FC Schalke 04 ärgert sich und unterliegt Spitzenreiter SC Preußen Münster am Ende mit 1:3.
Es sind nicht einmal 60 Sekunden in der zweiten Halbzeit gespielt, als Rufat Dadashov an Torwart Maximilian Schulze Niehues vorbeiziehen und zum 2:1 für die U-23-Fußballer des FC Schalke 04 abschließen will. Der Kapitän kommt zu Fall und wartet auf den Elfmeter-Pfiff. Der kommt aber nicht. Schiedsrichter Marc Jäger will kein Foul des Torhüters des SC Preußen Münster gesehen haben, sondern eine Schwalbe, und er zeigt Rufat Dadashov die Gelbe Karte. Und am Ende steht es im Parkstadion dann nicht mal mehr 1:1, sondern 3:1 (1:1) für den Spitzenreiter der Regionalliga West.
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„Das ist extrem enttäuschend, brutal bitter, weil wir heute gegen den Tabellenführer auf Augenhöhe waren und auch Momente auf unserer Seite hatten“, sagte Schalkes U-23-Trainer Jakob Fimpel,der mit seinem Team bei einem Sieg auf Rang vier vorgerückt wäre, und stellte dann selbst eine Frage: „Ja, was unterscheidet uns?“ Und? „Uns unterscheiden die Schlüsselmomente.“ Klar: Da fehlte die Szene aus der 46. Minute nicht. „Das ist ein klarer Elfmeter, das ist ein Schlüsselmoment, der gegen uns läuft“, sagte Jakob Fimpel. „Dann starten wir wahrscheinlich mit einem 2:1 in die zweite Hälfte.“
Rufat Dadashov trifft für Schalke in der achten Minute zum 1:0
Der andere Punkt in der Schlüsselmomente-Liste des 33-jährigen Schalker U-23-Trainers ist die Konsequenz vorm Tor, „die die Münsteraner haben“, wie er sagte. „Sie spielen das super aus und tun uns mit einem Doppelschlag richtig weh. Das ist wirklich total bitter, da fehlen einem die Worte.“ Gerrit Wegkamp war der Mann dieses Doppelschlages: Der 29-Jährige traf in der 71. Minute zum Münsteraner 2:1 und in der 73. zum 3:1.
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Nachdem Rufat Dadashov, der nach seinem Nasenbeinbruch aus der Aachen-Partie am Mittwochabend vor 1400 Zuschauern mit einer Maske auflief, in der achten Minute nach Vorarbeit von Marouane Balouk und Sōichirō Kōzuki per 19-Meter-Schuss das 1:0 erzielt und Niko Koulis für die Adlerträger zum 1:1-Pausenstand ausgeglichen hatte, fühlte Jakob Fimpel die 2:1-Führung in dieser hochklassigen Regionalliga-Partie schon.
Schalke-Trainer Jakob Fimpel: „Jeder weiß, dass es ein Elfmeter war“
„Jeder weiß, dass es ein Elfmeter war“, betonte er noch einmal. „Er steht doch einen Zentimeter vorm Tor. Für mich war auch klar, dass der Schiedsrichter Elfmeter pfeift, und ich war überrascht, dass es andersherum ging. Aber unabhängig davon: Wir hatten genug Chancen, um Tore zu machen. Aber dann knallt der Ball an den Pfosten oder ans Lattenkreuz, wenn’s vielleicht noch mal eine Schlussphase gibt, in der wie auf ein Tor rankommen.“ Es war die Szene aus der 88. Minute, an die Jakob Fimpel dachte und in der Marouane Balouk mit seinem Distanzschuss am Aluminium des Preußen-Kastens gescheitert war.
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Es war übrigens für den 20-jährigen Marouane Balouk der erste Startelf-Einsatz in dieser Saison – und gleich ein sehr starker. „Er ist ein guter Fußballer, der zeigt, dass er diese Rolle auch übernehmen kann: als kreativer Spieler hinter der Spitze“, sagte Jakob Fimpel, der trotz der riesigen Enttäuschung nicht total unglücklich war. „Ich freue mich so über die Art und Weise“, sagte er. „Wir hatten ja auch noch ein paar Ausfälle. Aber das zeigt unsere Qualität: Die Jungs, die dann reinkommen, machen ein super Spiel.“ Vor allem eben dieser Marouane Balouk, der einen Sieg an diesem Schmuddelwetter-Mittwochabend im Parkstadion am meisten verdient gehabt hätte.
So haben sie gespielt:
Tore: 1:0 Rufat Dadashov (8.), 1:1 Niko Koulis (26.), 1:2, 1:3 Gerrit Wegkamp (71., 73.).
FC Schalke 04 U 23: Heekeren - Kyerewaa, Boboy, Schell, Müller - Albutat - Balouk, Bokake (46. Kurt) - Kōzuki (74. Amadin), Sané - Dadashov (74. Flotho).
Zuschauer: 1400.