Gelsenkirchen. Am Dienstag tritt Schalke 04 in der zweiten Runde des DFB-Pokals bei der TSG Hoffenheim an. Die wichtigere Partie steht fünf Tage später an.

Der DFB-Pokal sei ein "geiler Wettbewerb", sagte Trainer Frank Kramer vom Bundesligisten FC Schalke 04 am Montagnachmittag, und er wirkte bei diesem Satz so begeistert, als hätte sein Klub, seine Mannschaft, gerade keine Schwierigkeiten. Doch vor dem Spiel bei der TSG Hoffenheim (Dienstag, 20.45 Uhr/Sky) sind die Probleme der Königsblauen monströs - und Kramer steht im Mittelpunkt.

Hoffenheim-Trainer André Breitenreiter mit Leistung auf Schalke nicht zufrieden

Es gibt wohl keinen S04-Fan, der sich große Chancen ausrechnet, dass ihre Mannschaft die zweite Pokalrunde übersteht. Zu groß war die Qualität beider Mannschaften im direkten Bundesligaduell am vergangenen Freitag, das Hoffenheim mit 3:0 für sich entschied. Auch wenn die Schalker teilweise ansprechend kombinierten: Die Abwehrleistung war so schlecht, dass Hoffenheims Trainer André Breitenreiter nach dem Spiel beklagte, ein deutlich höherer Sieg sei bei guter Chancenauswertung möglich gewesen. Und da irrte Breitenreiter nicht.

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Doch nicht nur der Leistungsunterschied lähmt die Spielvorbereitung. Am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) tritt Schalke in der Bundesliga bei Hertha BSC an - das ist das viel wichtigere Spiel. Eine weitere Niederlage in der Ersten Liga könnte bedeuten, dass der Aufsteiger schon zu einem frühen Zeitpunkt der Saison abgeschlagen unter den letzten drei Teams der Liga stehen würde. Und sie wäre für den umstrittenen Kramer das sichere Trainer-Aus. Das war schon nach dem 0:3 am Freitagabend erwartet worden - auch von den Hoffenheimern.

Dass er von Vorstand und Aufsichtsrat das Vertrauen ausgesprochen bekam, habe ihm gut getan, sagte Kramer auf Nachfrage dieser Zeitung. Aber dann wiederholte er den Satz, den er offenbar auswendig gelernt hat: "Aber das ist nicht mein Thema. Mit den Szenarien, mit denen Sie sich verständlicherweise beschäftigen, beschäftige ich mich nicht." Der Austausch mit Sportdirektor Rouven Schröder sei nicht anders als sonst gewesen: "Eng, sachlich, direkt." Konkrete Ergebnis-Forderungen habe es nicht gegeben.

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Gut möglich ist es, dass Kramer in Hoffenheim rotiert. "Natürlich ist es eine Überlegung, die eine oder andere Änderung vorzunehmen. Es hat aber auch damit zu tun, wie die Jungs beieinander sind. Es ist schon Frische gefragt", sagte er. Außer den Langzeitverletzten ist auch Leo Greiml angeschlagen, der am Montag im Abschlusstraining fehlte. Kann Greiml nicht spielen, hat Schalke nur noch einen gelernten Innenverteidiger im Kader, und das ist der formschwache Abwehrchef Maya Yoshida. Für den zweiten Posten kämen Henning Matriciani und Alex Kral infrage. Dass er Spieler in Hoffenheim schont, damit diese in Berlin fit sind, schloss Kramer auf unsere Nachfrage nicht aus: "Es kommt darauf an, wie die Lage bei dem jeweiligen Spieler ist." Heißt: Ist der Fitnesszustand eines Stammspielers nur bei 80 Prozent, spielt er in Hoffenheim nicht, damit er in Berlin topfit ist.

Schalke: Torwartwechsel im DFB-Pokal?

Selbst einen Torwartwechsel für das Pokalspiel zieht Kramer offenbar in Erwägung. Von uns darauf angesprochen, antwortete er: "Das werden wir morgen sehen, wenn die Aufstellung rausgeht." Doch hält Ralf Fährmann wirklich anstelle von Alexander Schwolow? Das könnte auch eine Nebelkerze von Kramer gewesen sein. Noch ist derjenige, der diese werfen darf.