Gelsenkirchen. Stuttgart hat sich von Pellegrino Matarazzo eine Identität versprochen. Bei Schalke 04 wäre dies erst der zweite nötige Schritt. Ein Kommentar.

In einem Punkt sind die letzten Vier der Bundesliga-Tabelle vereint: Sehr verkürzt gesagt ist sowohl für den 15. Bayer Leverkusen als auch für den 16. Schalke 04, den 17. VfB Stuttgart und den 18. VfL Bochum der Saisonstart gründlich misslungen. Bei allem Frust über die missliche Lage unterscheiden sich die Königsblauen in einem Aspekt von den anderen Klubs: Anders als beim Ruhrpott-Nachbarn, im Rheinland und im Ländle gehen die Schalker den mit ihrem Trainer zu Saisonbeginn eingeschlagenen Weg weiter.

Noch, ist man geneigt zu sagen, drohen doch bei einer Niederlage am Freitag gegen Hoffenheim die handelsüblichen Mechanismen zu greifen.

Schalke 04 benötigt erst einmal Ratzfatz-Hilfe im Abstiegskampf

19:04 - der Schalke-Talk: Kramer fehlt Rückhalt in der Kurve 19:04 - der Schalke-Talk: Kramer fehlt Rückhalt in der KurveBeim VfB Stuttgart könnte Zsolt Löw nach der Trennung von Pelle­grino Matarazzo derjenige werden, von dem mehr erwartet wird als nur eine kurzfristige Kurskorrektur. Der Leverkusener Tausch von Xabi Alonso für Gerardo Seoane war ein branchenüblicher Schnellschuss; dass Bochums Trainer Thomas nun auf den Nachnamen Letsch anstatt Reis hört, liegt neben ausbleibenden Ergebnissen auch an tiefgründigeren Erlebnissen. Beim VfB hoffte man in den vergangenen drei Jahren vergeblich auf einen Identitätswechsel, einen unverkennbaren Spielstil. Zuletzt die Rettung in der Relegation und anschließend neun sieglose Partien genügen als Argumente, den Neustart zu forcieren.

Auch interessant

Um eine spielerische Nachhaltigkeit kann es Schalke 04 in der Bundesliga erst im zweiten Schritt gehen. Zuerst ist Ratzfatz-Hilfe gefragt. Für den Aufsteiger ist es derzeit schwierig, über das Saisonende hinaus zu blicken. Da lautet die einzige Aufgabe, erst einmal so viele Punkte zu sammeln, die für den Klassenerhalt nötig sind. Das macht die berufliche Aussicht für Frank Kramer, dessen taktische Marschroute bislang völlig fehlgeschlagen ist, nicht wirklich rosiger.