Gelsenkirchen. Noch acht Pflichtspiele stehen für Schalke 04 bis zur WM-Pause ab Mitte November auf dem Kalender. Was Sportdirektor Rouven Schröder erwartet.
Am Samstag ist in der Gelsenkirchener Arena gute Laune, und das elf Stunden lang. Die Stars der Schlager-Szene kommen in die Stadt und werden vor Zehntausenden über Liebe, Glück und gute Laune singen. "Ole auf Schalke" heißt die Veranstaltung. 81 Kilometer entfernt treten die Profis des FC Schalke 04 auf - dass sie einen vergnügten Nachmittag im Spiel bei Bayer Leverkusen (15.30 Uhr/Sky) erleben, ist eher unwahrscheinlich.
Wer die Ausgangsposition bewertet, darf sich nicht am Tabellenbild orientieren. Nur fünf Punkte hat Leverkusen aus den ersten acht Liga-Spielen gesammelt, rutschte auf den vorletzten Platz ab. Bayer ist zudem in der ersten Pokalrunde gescheitert. In der Champions League droht das Aus in der Gruppenphase. Von zwölf Pflichtspielen in dieser Saison hat Bayer acht verloren.
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Diese Bilanz kostete nun Trainer Gerardo Seoane den Job - am Donnerstag wurde Xabi Alonso als neuer Mann vorgestellt. Nicht nur das macht die Aufgabe für Schalke so schwer. "Bayer", sagte Schalkes Spielmacher Dominick Drexler, "hat einen Champions-League-Kader." 16 Profis von Bayer Leverkusen haben laut transfermarkt.de einen Marktwert von mindestens zehn Millionen Euro. Der wertvollste Schalker ist Alex Kral mit einem Marktwert von 5,5 Millionen Euro.
Schalkes Trainer Frank Kramer musste seine Spielvorbereitung nach dem Trainerwechsel noch einmal anpassen: "Man hat sich die bisherigen Spiele angeschaut und Rückschlüsse gezogen. Das ändert sich dann durch den Trainerwechsel ein bisschen." Aber: Xabi Alonso habe nur zwei Trainingseinheiten mit seinem neuen Team, da werde "nicht alles auf links gedreht in so kurzer Zeit."
Eine sportliche Krise hat Kramer auf Schalke eigentlich noch nicht - nach acht Spielen steht S04 nicht auf einem Abstiegsplatz, nicht einmal auf einem Relegationsplatz. Und doch bereitet die destruktive Spielweise mit nur wenigen sportlichen Höhepunkten Sorgen. Zwei Spiele in Folge (0:1 in Dortmund, 2:3 gegen Augsburg) hat Schalke bereits verloren. Die Kritik der Fans an Kramer wächst. Der Trainer selbst hat das registriert: "Man nimmt es zur Kenntnis, bleibt aber bei sich und lenkt den Fokus auf das, was man beeinflussen kann. Das ist die Arbeit mit der Mannschaft. Alles andere ist nicht mein Thema, muss man ganz ehrlich sagen."
Schalke-Sportdirektor Schröder: "Lasse ich mir nicht kleinreden"
Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder ist derjenige, der Kramer geholt hat. Er hält die Mannschaft für konkurrenzfähig in der Bundesliga. "Gegen Augsburg haben wir gesehen, dass uns aber nur wenige Fehler erlauben dürfen und effektiv zuschlagen müssen. Wir müssen am Limit spielen, um Punkte zu holen. Dazu sind wir aber in der Lage, das lasse ich mir nicht kleinreden", sagte Schröder. Es sei vollkommen klar, dass der Unmut steigen würde. "Ich weiß, wie schnell die Stimmung gerade auf Schalke umschlagen kann. Wir haben 166.000 Mitglieder, der Verein pulsiert", sagte er.
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Unter Druck setzte er Trainer Kramer nicht konkret für das Spiel in Leverkusen. "Das Ziel ist es, am Saisonende den Klassenerhalt zu erreichen. Das Ziel ist es, nach dem Block mit sieben Bundesligaspielen bis zur WM-Pause über dem Strich zu stehen - damit meine ich: Platz 15 oder höher", sagte Schröder.
Damit das gelingt, braucht Schalke Punkte - am besten schon am Samstag in Leverkusen. So schwer das auch werden könnte.
So könnte Schalke in Leverkusen spielen
Schwolow - Brunner, Greiml, Yoshida, Mohr - Flick, Krauß - Larsson, Drexler, Bülter - Terodde.