Gelsenkirchen. Kult-Fußballer Didi Schacht ist am Mittwoch 60 Jahre alt geworden. Gefeiert hat er in der Schalke-Arena. Einen Anruf gab es vom MSV Duisburg.

Didi Schacht ist am Mittwoch 60 Jahre alt geworden. Zum Geburtstag hatte sich der Duisburger eine ungewöhnliche Location ausgesucht. Der Aufstiegskapitän des FC Schalke 04 aus der Saison 1991/92 feierte seinen Geburtstag in der Schalker Arena. Zusammen mit Freunden, Weggefährten und S04-Anhängern im mit 100 Personen proppenvollen Presseraum der Königsblauen.

Didi Schacht bekommt ein Ständchen: "So ist Schalke"

Der Abend stand unter dem Motto: „90 Minuten: Ein Abend unter Schalkern“. Moderiert wurde er von Jörg Seveneik. Und natürlich kam Schacht nicht mit 90 Minuten aus. „Ich bin stolz, einfach nur stolz. Ich hätte das niemals gedacht. Aber daran sieht man auch, dass ich wohl mal etwas Gutes gemacht habe, so dass die Fans mich nicht vergessen haben“, freute sich der ehemalige Kult-Abwehrspieler über den großen Zuspruch und das Ständchen der Fans zu Beginn der Veranstaltung. „So ist Schalke. Das ist einzigartig. Ich habe es geschafft, hier innerhalb von drei Jahren zu einer Legende zu werden. Und das ist einfach ein ganz tolles Gefühl und geht nie mehr weg", sagte Schacht gegenüber RevierSport. Und musste dabei einige Male schlucken.

Natürlich gab er viele Anekdoten zum Besten. So erinnerte er sich an sein letztes Spiel für die Knappen, das er im August 1991 als Kapitän der gerade in die Bundesliga zurückgekehrten Schalker gegen den BVB mit 5:2 gewann. 100 Cortison-Spritzen habe er während seiner Karriere bestimmt bekommen. So auch an diesem Tag.

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Trainer Aleksandar Ristic habe ihm gesagt: „Junge, bleib´ ruhig. Fährst du Rolltreppe runter, ganzes Stadion schreit ´Didi´ - hast du keine Schmerzen mehr.“

Und er habe für 90 Minuten tatsächlich keine Schmerzen mehr gespürt. Aber am Tag danach konnte er nicht mehr aufstehen. Danach kam er wegen kaputter Sprunggelenke und Knie als Spieler nicht mehr auf die Beine. „Ich hätte noch gerne zwei, drei Jahre gespielt. Aber ich konnte es nicht ändern. Aber ich freue mich darüber, dass ich in meinem letzten Spiel gegen Borussia Dortmund gewonnen habe und in der Bundesliga der Kapitän des FC Schalke 04 war.“

Danach hat er seinen Trainerschein gemacht und unter anderem mit Pierre Littbarski, der ebenfalls unter den Gästen weilte, als Co-Trainer beim MSV Duisburg gearbeitet. Eigentlich habe er damals beim S04 als Assistent von Klaus Fischer beim S04 anfangen sollen, die Zusage vom "Sonnenkönig" Günter Eichberg habe er gehabt, aber Fischer habe ihm am Abend vor der Vertragsunterzeichnung abgesagt. Begonnen hatte Schacht, der heute einen Currywurststand betreibt, seine Karriere in der E-Jugend beim MSV Duisburg. Inzwischen hat der zu den Meiderichern ein gespaltenes Verhältnis. Dort wurde er auch zum Profispieler. „Früher gab es nichts anderes für mich, aber dann haben sie einiges dafür getan, dass es heute nicht mehr so ist“, bedauert er. „Der MSV Duisburg hat leider Gottes ein Problem damit, mit ehemaligen Spielern so umzugehen, wie es der FC Schalke 04 macht. Davon kann man sich eine Scheibe abschneiden.“

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Auch die Fans der Schalker seien deutlich entspannter, als die der Zebras. "Euch stört das nicht, dass ich auch mal für den MSV Duisburg gespielt habe. Das ist eben auch der große Unterschied."

Didi Schacht hat sich über den Anruf des MSV Duisburg gefreut

Dennoch habe er sich gefreut, dass der MSV ihm zum Ehrentag gratuliert habe. „Am Mittwoch hat mich MSV-Geschäftsführer Ralf Heskamp angerufen und mir gratuliert und mir gesagt, dass er sich mal mit mir zusammensetzen möchte und mit mir sprechen möchte“, verriet Schacht.

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Zudem gab es auf Facebook eine Fotocollage. „Also sie haben mir schon gratuliert. Aber Schalke ist halt mein Herzensverein, auch wenn ich beim MSV Duisburg groß geworden bin. Aber nichtsdestotrotz verfolge ich natürlich den MSV und freue mich, wenn sie sportlichen Erfolg haben."

Heute trainiert Schacht den Duisburger Bezirksligisten GSG Duisburg. „Ich kann auch nichts anderes. Ich bin dem Fußball seit meinem achten Lebensjahr verbunden“, sagte Schacht. Und das soll sich auch nicht ändern. Sein Leben sei: „Fußball Fußball, Fußball.“