Gelsenkirchen. . Gegen Bochum war Tom Krauß der beste Spieler bei Schalke 04. Mit Lobeshymnen kann der Mittelfeldspieler allerdings nicht viel anfangen.

Nach dem 3:1-Derbysieg gegen VfL Bochum stand bei Schalke 04 vor allem Sebastian Polter im Mittelpunkt. Gegen seinen Ex-Klub ist dem 31 Jahre alten Stürmer sein erstes Tor für die Königsblauen gelungen. Fast ein bisschen untergegangen ist nach Schlusspfiff deshalb der Beitrag von Tom Krauß am ersten Schalker Saisonsieg.

Im zentralen Mittelfeld machte der deutsche U21-Nationalspieler sein bislang bestes Spiel für Schalke. Der 21-Jährige war griffig in den Zweikämpfen, kam zu einigen tollen Ballgewinnen – etwa vor dem 1:0 durch Dominick Drexler – und wusste auch mit dem Ball am Fuß etwas anzufangen. Über seine eigene Leistung wollte die Leihgabe von RB Leipzig allerdings nur ungern sprechen. „Das war eine Teamleistung“, sagt er der WAZ. „Klar, ich bin gut in die Zweikämpfe gekommen, aber meine Leistung ist gar nicht so wichtig. Wichtig ist, dass wir das Spiel gewonnen haben. Bei uns allen herrscht jetzt eine riesige Erleichterung.“

Schalke-Profi Tom Krauß: "Es war schon Druck da"

Denn klar ist: Vor dem Spiel gegen den Revier-Nachbarn war der Druck auf die Schalker größer als sie im Vorfeld zugeben wollten. „Wir wussten alle, dass Bochum ein Konkurrent im Abstiegskampf ist“, erklärt Krauß. „Da will man natürlich so ein Spiel gewinnen, es war schon Druck da.“ Auch dank der Unterstützung der Fans in der Arena haben die Schalker aus einem 1:1 noch ein 3:1 gemacht, sagt der Mittelfeldspieler.

Schalkes Tom Krauß stellt Bochums Gerrit Holtmann.
Schalkes Tom Krauß stellt Bochums Gerrit Holtmann. © Getty

Dabei galt es für die Königsblauen, auch Druckphasen der Bochumer zu überstehen. Denn zwischenzeitlich waren die Gäste die bessere Mannschaft. Für Krauß ist das keine Überraschung. „Die Bochumer sind keine schlechte Mannschaft“, sagt er. „Wir sind noch nicht so weit, dass wir den VfL Bochum 90 Minuten lang herspielen.“ Zum Spiel der Schalke gehöre es, auch mal schlechtere Phasen schadlos zu überstehen. Krauß: „Wichtig ist, wie man aus solchen Phasen herauskommt. Und wir haben nach der 60. Minute nochmal angegriffen und das Spiel auf unsere Seite gezogen.“

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Nach sechs Spieltagen steht Schalke nun bei sechs Punkten. Ein Fehlstart wurde durch den Sieg gegen Bochum abgewendet. Ein wichtiger Faktor ist seit Saisonbeginn unter Trainer Frank Kramer bislang auch Tom Krauß. In allen Spielen stand der 21-Jährige in der Anfangsformation – obwohl die Bundesliga für ihn Neuland ist. Erfahrungen sammelte er zuvor vor allem als Leihspieler des 1. FC Nürnberg in der Zweiten Liga. Für RB Leipzig kam er in seiner Karriere lediglich auf einen Kurzeinsatz in Deutschland Elite-Liga.

Schalke: Tom Krauß sieht in seinen Leistungen noch Luft nach oben

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„Ich lerne von Spiel zu Spiel und bin noch sehr jung“, sagt Krauß über seinen Saisonstart, insgesamt sei er aber zufrieden. „Man darf nicht vergessen, dass es meine ersten sechs Startelf-Einsätze in der Bundesliga waren“, erklärt er. Noch habe er daher Schwankungen in seinen Leistungen. Er wisse, dass es für ihn nicht immer bergauf gehe – „aber das ist normal, das hatte ich in der Zeiten Liga auch.“ Trotzdem ist Krauß sicher: „Ich habe noch Potenzial nach oben.“

An seine gute Leistung aus dem Bochum-Spiel will Krauß schon am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) anknüpfen, wenn für Schalke bei Borussia Dortmund das nächste Revierderby ansteht. Für den Mittelfeldspieler ist das eine besondere Partie, denn schon seit Kindertagen ist er Schalke-Fan. Gern erinnert er sich etwa an das legendäre 4:4 aus dem Jahr 2017 zurück. „Wir wissen, dass es das wichtigste Spiel des Jahres ist“, stellt Krauß klar. „Unser Ziel ist es, wieder so viel Leidenschaft auf den Platz zu bringen – dann schauen wir, was passiert.“