Gelsenkirchen. Am Dienstagvormittag begann bei Schalke 04 der Ticketverkauf für die Heimspiele 4 bis 17. Der Online-Shop war zeitweise überlastet.
Es ist noch nicht lange her, da kündigte Dr. Bernd Schröder, der Vorstandsvorsitzende des FC Schalke 04, an, dass ein großes Problem bald gelöst werde. Das Online-Ticketing des Klubs sei das schlechteste der Liga, hatte ein Mitglied bei der Mitgliederversammlung im Juni geklagt, und Schröder antwortete: "Wir arbeiten bereits an einer zukunftsorientierten Lösung zur neuen Saison." Im Juli war es soweit, die Schalker stellten einen neuen Ticket-Partner vor. Schröder sagte: „Vorteile wie das Live-Seating oder die Wallet-Integration bieten unseren Fans ab sofort ein optimales Einkaufserlebnis sowie einen vereinfachten und mobilen Umgang mit ihren Tickets." Doch am Dienstagvormittag gab es erneut Dutzende Beschwerden.
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Denn ab 10 Uhr startete der Vorverkauf für die Heimspiele 4 bis 17 der laufenden Bundesliga-Saison. Einige Schalke-Fans verbrachten sogar die Nacht vor der Geschäftsstelle, um an Tickets zu gelangen. Das Prozedere hatte der Klub erklärt: Alle Vereinsmitglieder konnten pro Person maximal vier Karten pro Spiel erwerben - Ausnahme waren die Spiele gegen Borussia Dortmund und Bayern München. Für die Top-Spiele konnte je ein Ticket pro Partie oder zwei Tickets für eins der beiden Spiele erworben werden. Der Mitgliederverkauf läuft bis Mittwoch, ab Donnerstag beginnt der freie Verkauf.
Schalke-Fans beschweren sich auf Twitter
Im neuen Online-Ticketshop waren allerdings die Wartezeiten lang. Darüber beschwerten sich Schalke-Anhänger in den Sozialen Netzwerken. Beispiele: @JulianK_S04 twitterte: "Das System ist unbrauchbar. Danke für den unnötigen Stress." Er hatte nach seinen Angaben ein Derby-Ticket und vier Karten für die Partie gegen Bremen im Warenkorb - bekam jedoch keine. @MarcWilliamsUK twitterte: "Die Idee, alle Heimspiele auf einmal zu verkaufen, ist eine ziemlich beschissene gewesen. Der Schwarzmarkt und eBay-Kleinanzeigen-Verkäufer freuen sich."
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@lottalynx bekam die gewünschten Karten, schrieb aber: Wenn man wirklich lauert, wurde immer wieder nochmal was frei. Aber nervig war es trotzdem - vor allem in Anbetracht der vollmundigen Versprechungen." @DSagnichtnicht hatte Probleme: "Vorhin war bei mir die virtuelle Warteschlange und dann nach 15 Minuten wurde ich endlich weitergeleitet und was kam? Genau die "Fehler 500"-Fehlermeldung. Ich kann nicht mehr."
So reagiert Schalke auf die Kritik
Diese Zeitung bat den Klub um eine Stellungnahme. Der antwortete am Dienstagabend - und bat die Fans um Entschuldigung "für die Unannehmlichkeiten – der Vorverkauf der ersten drei Partien der neuen Saison im Juli hat gezeigt, dass wir mit dem neuen Shop einen zentralen Schritt gemacht haben. Bis zum nächsten Vorverkauf werden wir gemeinsam daran arbeiten, dass die Infrastruktur von involvierten Drittanbietern Anfragen im Millionenbereich standhalten kann."
Bei Verkaufsstart seien rund 3.000.000 Requests pro Minute gezählt worden - das seien dreimal so viele Anfragen wie bei den ersten Heimspielen, teilte Schalke mit. "Diese unfassbar hohe Zahl von Anfragen hat dazu geführt, dass die Server eines Drittanbieters, den vivenu für die Bereitstellung der Ticketing-Plattform nutzt, für kurze Zeit nicht ordnungsgemäß funktioniert haben. Dies löste eine Kettenreaktion aus, wodurch im Zeitraum von rund einer Stunde Ticketkäufe nur sehr langsam und bei vielen Fans gar nicht möglich waren. Seitdem diese Bereiche der Infrastruktur ab ca. 11.10 Uhr wieder funktionierten, hat sich auf allen Servern die Situation stabilisiert", so der Klub weiter.