Gelsenkirchen. Max Kruse saß beim VfL Wolfsburg zuletzt zweimal auf der Bank. Wenn am Samstag Schalke 04 kommt, könnte er in die Startelf zurückkehren.

Es gibt in der Fußball-Bundesliga leichtere Aufgaben als ein Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg - vor allem als Aufsteiger. Den FC Schalke 04 erwartet am Samstag (15.30 Uhr/Sky) ein ähnlicher Spielverlauf wie beim 2:2 gegen Mönchengladbach: wenig Ballbesitz, sehr viel Laufarbeit, viele Zweikämpfe. Erneut will das Team von Trainer Frank Kramer über schnelles Umschaltspiel zum Erfolg kommen. Die Wolfsburger, wie Schalke mit einem Punkt aus zwei Spielen gestartet, werden es offensiv versuchen. Sein Startelf-Debüt unter dem neuen Trainer Niko Kovac könnte Max Kruse feiern.

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    Der 34 Jahre alte sehr extrovertierte Stürmer sorgte in dieser Woche wieder für einige Diskussionen. Er gewährte einen Einblick in seinen Alltag. Von 9 bis 13 Uhr dauere sein Arbeitstag in etwa - ein überschaubarer Aufwand für ein fürstliches Salär (laut Bild rund 3,8 Millionen Euro brutto jährlich). Diese Arbeitseinstellung, sagte Kovac, gelte längst nicht für alle VfL-Profis. Kokettiert Kruse mit einem Wechsel, wenn die Anzahl der Spielminuten nicht stimmt? Er könne in der derzeitigen Situation „keine Garantie für gar nichts geben“, sagte der Linksfuß. Kontakt zu anderen Vereinen gebe es derzeit aber nicht. Allerdings schließt das Transferfenster auch erst am 1. September.

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    Wenn nun die Königsblauen nach Wolfsburg kommen, winkt ein Platz in der Startelf, da neben Jonas Wind (Oberschenkel) auch Patrick Wimmer (Zusammenprall im Training) fehlen wird. In einer Leistungskrise wähnt sich Kruse ohnehin nicht. „Wir müssen auch ehrlich sein, und ich bin ja ein ehrlicher Typ: Dass ich nicht zufrieden bin mit der Rolle, die ich im Moment habe, ist ganz klar“, sagte der Routinier auf dem Onlineportal Twitch. Auch dazu äußerte sich Trainer Kovac ganz sachlich: „Jeder möchte spielen. Das ist ganz normal.“ Alles hänge aber mit den Leistungen im Training zusammen. Und unter Bezugnahme darauf schickt der Coach noch einen kleinen Hinweis hinterher. „Wenn mein Trainerteam und ich der Meinung sind, dass andere dort mehr gemacht haben, dann wird auch dementsprechend aufgestellt.“

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    Eins steht jedenfalls fest - gegen Schalke spielt Kruse besonders gern. In 17 Spielen gelangen ihm zwölf Scorerpunkte: fünf Tore und sieben Vorlagen. Zehn dieser Partien gewann er mit seinen Teams Freiburg, Mönchengladbach und Bremen. Dreimal war er sogar der entscheidende Mann seines Teams - beim 4:1 von Borussia Mönchengladbach gegen Schalke in der Saison 2014/15 (ein Tor, zwei Vorlagen), beim 3:0 von Bremen gegen Schalke in der Saison 2016/17 (ein Tor, eine Vorlage) und beim 4:2 von Bremen gegen Schalke in der Saison 2018/19 (ein Tor, eine Vorlage).

    Kruse-Wechsel zu Schalke 2020 im Gespräch

    Im August 2020 wäre Kruse übrigens beinahe zu den Königsblauen. Nachdem er seinen Vertrag bei Fenerbahce Istanbul aufgelöst hatte, gab es mehrere interessante Klubs. Die Schalker klopften die Konditionen ab, der damalige Trainer David Wagner lehnte aber ab. Kruse wechselte zu Union Berlin, erzielte in 22 Spielen elf Tore und legte fünf vor.

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