Gelsenkirchen. Aufstiegsheld Victor Pálsson wird Schalke 04 wohl in Richtung USA verlassen. Viele Fans können das nicht verstehen. Schröder bezieht Stellung.
Das Thema Ozan Kabak, der zum Bundesliga-Rivalen TSG 1899 Hoffenheim wechselt und wohl eine Summe zwischen fünf und sieben Millionen Euro in die Kasse spült, ist beim FC Schalke 04 vom Tisch. Es gibt aber eine Woche vor dem DFB-Pokal-Spiel in Oldenburg beim Bremer SV sowie zwei Wochen vor dem Bundesliga-Start beim 1. FC Köln weitere Baustellen. Eine solche ist nicht nur Großverdiener Amine Harit.
Auf der königsblauen Agenda steht auch Victor Pálsson, der 31-jährige Isländer, der in der vergangenen Saison zu den Führungspersönlichkeiten des Aufsteigers gehört hat. „Was können wir tun, um die Gruppe kleiner zu machen?“, fragt Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder am Samstagmittag vor dem geheimen Testspiel gegen den westfälischen Oberligisten SV Schermbeck (6:0) in einer kleinen Medien-Runde.
Schalkes Victor Pálsson ist bereits in den USA
Victor Pálsson sei ein Spieler, der topintegriert sei und auch auch nach außen hin Werte von Schalke 04 verkörpere, erzählt Rouven Schröder, weist aber darauf hin, dass auch der familiäre Hintergrund nicht vergessen werden dürfe. „Frau und Kind sind ganz weit weg von Deutschland. Das spielt in dem Gesamtprozedere eine ganz, ganz große Rolle“, sagt er. „Da muss man als Verein auch abwägen. Man kann immer an sich selbst denken, man kann aber auch an den anderen denken.“
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Der Schalker Vizekapitän der vergangenen Saison steht auf dem Wunschzettel des MLS-Vereins Washington D.C. United, der wohl kaum mehr als eine halbe Million Euro als Ablösesumme überweisen wird. „Victor Pálsson ist bereits in den USA“, bestätigt auch Rouven Schröder. „Schauen wir mal, wie die Dinge jetzt verlaufen, um dann vielleicht Anfang nächster Woche Vollzug zu melden.“
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Rouven Schröder: „Er hat die Chance auf einen langfristigen Vertrag“
Auf jeden Fall müsse bei Victor Pálsson differenziert hingeschaut werden. „Er hat die Chance auf einen langfristigen Vertrag, bei Schalke jedoch nur noch ein Jahr Restlaufzeit“, sagt Rouven Schröder, und seine Fragen lauten: „Ist er ein Starter? Ist er ein wertvoller Spieler?“ Klar: Auch die Gehaltseinsparung spiele eine Rolle.
„Victor ist ein hochemotionaler Mensch“, sagt Rouven Schröder. „Da fällt es niemandem leicht zu sagen: Ich kehre Schalke den Rücken. Ich weiß das ja aus Erfahrung, ich bin jetzt seit einem Jahr hier. Egal, mit wem du sprichst, auch mit denjenigen, die keine so gute Zeit hatten. Die Mannschaft ist intakt, es ist einer großer Verein. Das ist die sportliche Seite, aber es gibt auch die familiäre. Er ist ja auch keine 23 mehr.“