Mittersill. Alex Kral ist der elfte Zugang des Bundesliga-Aufsteigers Schalke 04. Der Transfer zeigt: Für viele Aufstiegshelden wird es eng. Ein Kommentar.

Partys feierte der FC Schalke 04 viele im Mai: Es gab den umjubelten Aufstieg beim Heimspiel gegen den FC St. Pauli, die Meisterschaft in Nürnberg und die wilde Party mit Tausenden Fans vor der Arena. Immer im Mittelpunkt: Die Aufstiegshelden, die Schalke zurück in die Bundesliga brachten. Spieler, die für immer einen Platz in der Vereinschronik bekommen. Doch im Profifußball ist für Romantik kein Platz. Und die Transferpolitik im Sommer 2022 zeigt: Viele Aufstiegshelden werden in der Bundesliga nicht mehr benötigt.

Das aktuellste Beispiel: Alex Kral, 24 Jahre alter defensiver Mittelfeldspieler, kommt von Spartak Moskau. Zuvor hatte Schalke für diese Position bereits Tom Krauß von RB Leipzig geholt. Doch was wird nun aus Danny Latza und Victor Palsson? Sie waren in der Zweiten Liga die unangefochtenen Führungsspieler.

Schalke: Nur noch zwei Aufstiegshelden sind gesetzt

Doch auch auf anderen Positionen ist sichtbar, dass Neuzugänge nicht nur geholt wurden, um eine Konkurrenz zu den Aufstiegshelden zu sein - sondern um sie zu verdrängen. Maya Yoshida wird während der Saison der Abwehrchef sein. Neben ihm ist nur noch ein Platz frei - um den bewerben sich Malick Thiaw, Marcin Kaminski und Marius Lode. Sebastian Polter dürfte häufiger stürmen als Marius Bülter. Einen Stammplatz peilen auch Cedric Brunner (rechter Verteidiger) und Tobias Mohr (Linksaußen) an. Und Alexander Schwolow wird die Nummer eins - nicht etwa Routinier Ralf Fährmann. Unumstritten sind aus dem alten Kader nur noch Thomas Ouwejan und Simon Terodde.

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Für Schalke ist das Vorteil und Risiko zugleich. Der Vorteil: Trotz aller finanziellen Sorgen ist es Rouven Schröder gelungen, einen Kader zusammenzustellen, der die Qualität hat, den 15. Platz zu erreichen. Spieler wie Kral, Krauß und Polter standen auch bei anderen Erstligisten oben auf dem Zettel.

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Doch es ist eine Gefahr, dass eine bunt zusammengewürfelte, kaum eingespielte Mannschaft in dreieinhalb Wochen in die Bundesliga startet. Vor einem Jahr war das ähnlich, da ist es gut gegangen. Das gibt aber nicht die Gewissheit, dass es immer klappt. Und der große, inklusive Kral 33 Spieler starke Profikader, ist eine Gefahr. Der Klassenerhalt ist das Ziel, Niederlagenserien drohen - und damit Unruhe.

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Und noch etwas ist klar: Im Sommer 2023 steht der dritte Umbau in Folge an. Acht Verträge enden, zum Beispiel der von Simon Terodde. Und Mittelfeld-Renner Rodrigo Zalazar könnte von Eintracht Frankfurt zurückgekauft werden. Es bleibt spannend.