Gelsenkirchen. Zehn Zugänge hat Aufsteiger FC Schalke 04 bereits verpflichtet. Doch nun muss Sportdirektor Rouven Schröder erst einmal verkaufen. Ein Kommentar.

Wer auf der Internetseite des FC Schalke 04 ein wenig sucht, findet die Kader-Übersicht der Profimannschaft. Aktuell lohnt es sich, die Zahl der Spieler zu addieren. Durch die Verpflichtung von Rechtsverteidiger Cedric Brunner stehen 31 Profis unter Vertrag - U23-Talent Sidi Sané, der die Vorbereitung mit dem Team von Trainer Frank Kramer bestreitet, nicht eingerechnet. Und auf der Einkaufsliste von Sportdirektor Rouven Schröder steht noch ein defensiver Mittelfeldspieler. Aber: Jetzt muss Schalke erst einmal verkaufen.

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Über die perfekte Größe eines Profikaders gibt es verschiedene Vorstellungen, gerade mit Sportvorstand Peter Knäbel lässt sich darüber vortrefflich diskutieren. Der Durchschnittswert im Profifußball: drei Torhüter, 22 Feldspieler und zusätzlich einige Talente aus dem eigenen Nachwuchs. Schalke hat davon genug, allein in der Vorbereitung zählten bisher außer Sané Tjark Scheller, Elias Kurt und Niklas Castelle entweder zum Trainings- oder zum Testspiel-Kader.

Schalke: Vier Leihspieler sollen gehen

Das heißt: Von den 28 Feldspielern (27 aktuell plus Sechser) wird Schalke einige abgeben müssen, bevor die Einkaufstour weitergeht. Vier Kandidaten sind benannt - es sind die Leihspieler Ozan Kabak (Norwich City), Amine Harit (Olympique Marseille), Can Bozdogan (Besiktas Istanbul) und Rabbi Matondo (Cercle Brügge), die alle wieder auf Schalke trainieren, aber keine Zukunft haben. Ein fünfter Anwärter ist Malick Thiaw, umworben aus Italien. Doch ein passendes Angebot ist bei Rouven Schröder noch nicht eingetroffen.

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Es kann sein, dass auch ein paar Aufstiegshelden nun auf die Verkaufsliste rücken; Spieler, die wenig Chancen auf Spielpraxis haben. Der auf Schalke sehr geschätzte Henning Matriciani beispielsweise, Schütze des einzigen Tores beim 1:0 über den SC Verl am Mittwoch, ist auf der Rechtsverteidiger-Position nun nur noch Nummer drei hinter Brunner und Mehmet Can Aydin. Ob Victor Palsson, Vize-Kapitän in der Aufstiegssaison, noch viele Partien bestreiten wird, wenn der neue Sechser da ist: fraglich. Palsson, im Mannschaftskreis beliebt, war ein enger Vertrauter von Ex-Trainer Dimitrios Grammozis. Schon in der Endphase der Aufstiegssaison saß er allerdings überwiegend auf der Bank - U21-Nationalspieler Florian Flick wurde vorgezogen. Im Sturm ist Marvin Pieringer nur die Nummer vier. Ein Leih-Kandidat? Nein, er wolle sich durchbeißen, sagte er am Mittwoch.

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Die Transferperiode hat gerade erst begonnen - sie dauert aber bis zum 1. September. Mit Brunners Verpflichtung sind die Aktivitäten von Rouven Schröder noch lange nicht abgeschlossen. Schalke ist noch mittendrin im nächsten großen Kaderumbau.