Gelsenkirchen. Bei der Mitgliederversammlung beschwert sich ein Schalke-Fan über Pyrotechnik im Stadion. Die Reaktion vieler anderer Mitglieder ist deutlich.
Fast sechs Stunden dauerte die Mitgliederversammlung des FC Schalke 04 am Sonntag - hier der Live-Ticker zum Nachlesen. Ein Marathon, der am Ende mit Freibier und dem Singen des Schalker Vereinsliedes belohnt wurde.
Bevor ein Schalke-Mitglied mit dem Singen eines eigenkomponierten Liedes den folkloristischen Teil eingeleitet hat, gab es aber auch kritische Zwischentöne zwischen den Fans. Bei der Aussprache der Mitglieder fragte ein Mitglied in Richtung des Schalker Vorstands, was es denn gegen das Abbrennen von Pyrotechnik im Stadion unternehmen wolle. Schließlich gebe es dafür auch regelmäßig Geldstrafen von der DFL und diese müssten von allen Vereinsmitglieder mitgetragen werden.
Schalke: Viel Pyrotechnik-Einsatz beim Spiel gegen St. Pauli
Dabei sprach das Mitglied, das während seiner Rede von einem gellenden Pfeifkonzert eines Teils der 4338 anwesenden Fans unterbrochen wurde, so dass es ihm sichtlich schwer fiel, seinen Vortrag zu Ende zu bringen, noch nicht einmal über die gesundheitlichen Folgen, die das Abbrennen von Pyrotechnik haben kann. Am Ende bekam der Fan aber auch verhaltenen und zaghaften Applaus.
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So gespalten wie die Fans, so schwierig ist auch der Umgang mit dem Thema. Wenn man sich Pyro-Shows wie die vor dem letzten Heimspiel der Königsblauen gegen den FC St. Pauli anschaut, bei der die gesamte Nordkurve vor dem Anpfiff minutenlang in roten Bengalos eingetaucht war, und für eine Gänsehautatmopshäre sorgte, ist es klar, wie kniffelig das Thema ist. Und das nicht nur beim S04. Denn in beinahe allen Fankurven ist seit der Rückkehr der Ultraszenen nach der Corona-Krise in die Stadien diese Entwicklung zu beobachten. Wo früher Hemmschwellen waren, wird nun hemmungslos gezündelt und gefackelt.
Schalke-Chef Bernd Schröder: Pyrotechnik-Thema ist Thema der DFL
Schalkes Vorstandsvorsitzender Bernd Schröder hielt sich daher mit einer Bewertung zurück und spiele die Verantwortung im Umgang der DFL zu. Das sei eben kein triviales Thema, sondern ein hochemotionales Thema. „Das schwankt zwischen den harten Euros, dem Strafezahlen, was wir dann aus unserer aller Kasse zahlen müssen und auf der andere Seite ist es aber auch ein Teil der Fankultur“, sagte Schröder. Das sei klar. Für dieses Verständnis, dass Pyrotechnik eben auch ein Teil der Fankultur sei, erntete er langanhaltenden Applaus.
Das Problem: Damit sei das Thema aber nicht abgeräumt. Denn es gäbe ja auch rechtliche Rahmenbedingungen, die beachtet werden müssen. Das Thema sei aber bereits bei der DFL platziert und dort angesprochen worden. Das Thema sei aber noch nicht gelöst. Es müsse aber gelöst werden, um zu sehen, wie es weitergeht.