Gelsenkirchen. Schalke geht nicht ins Risiko und verzichtet auf Top-Spieler Ko Itakura. Für viele Fans ist das bitter. Aber es ist alternativlos. Ein Kommentar

Natürlich ist das ein Tiefschlag fürs Gemüt vieler Schalke-Fans. Ihr Team ist aufgestiegen, der ganze Verein hat die Wende geschafft nach der desaströsen Abstiegssaison 2020/21 – und jetzt das: Ko Itakura, neben Simon Terodde bester Spieler des Aufsteigers, kann nicht gehalten werden. Zu hohe Ablösesumme, zu hohes Gehalt.

Schalke gibt kein Geld mehr aus, das noch nicht verdient wurde. Und das ist richtig und konsequent, auch wenn das Fan-Herz schmerzt. Der neue Vorstand hat Auflagen der Deutschen Fußball-Liga zu erfüllen, aber er hat es sich auch selbst vorgeschrieben, den Klub mit Verstand und Vernunft zu leiten; nicht mehr leichtfertig, nicht mehr mit dem Hang zum höchsten Risiko. Das muss der neue Weg sein, der alte führte schließlich direkt in den Abgrund.

Für Schalke haben sich die Voraussetzungen in wenigen Jahren komplett verschoben

Dieser Klub hat derzeit bis auf die Tradition und die Treue seiner Anhängerschaft nichts mehr gemein mit dem, der noch vor drei Jahren in der Champions League vertreten war. 5,5 Millionen Euro Ablöse wären damals kein Diskussionsthema gewesen. Jetzt aber sollte jeder erkannt haben: Die Zeiten, in denen für Profis gerade mal der FC Bayern und Borussia Dortmund finanziell attraktiver waren, sind vorbei. Die Königsblauen können derzeit nicht einmal mehr mit Klubs wie Union Berlin oder Mainz 05 mithalten. Das ist die Realität, vor der man die Augen nicht verschließen sollte.

Dem Aufsteiger Schalke 04 steht in der Bundesliga eine harte Saison bevor

Schalke 04 hat in der Bundesliga ein paar Millionen Euro mehr zur Verfügung, muss aber weiterhin den hohen Schuldenberg abtragen. Der Fall Itakura zeigt: Der Aufstieg war nur ein erster, wichtiger Schritt, die Lage ist nach wie vor beunruhigend. Denn es dürfte kaum möglich sein, mit wenig Geld einen adäquaten Ersatz für diesen Top-Spieler zu finden. Überhaupt: Das Aufgebot weist noch einige Lücken auf, die auf kreative Weise gefüllt werden müssen. Eine harte Saison steht bevor. Für die knappen Knappen geht es von der ersten Minute an um nichts anderes als den Klassenerhalt.