Gelsenkirchen. Noch sind nicht alle Trainerposten im deutschen Profifußball für die Saison 22/23 vergeben. Ein Kandidat, auch bei Schalke 04, ist Thomas Letsch.
Noch haben nicht alle 36 Klubs im deutschen Profifußball einen neuen Trainer präsentiert. In der Bundesliga scheinen Borussia Mönchengladbach und Fast-Absteiger Hertha BSC Favoriten gefunden zu haben, der FC Augsburg und Schalke 04 hingegen suchen ebenso noch wie Zweitligist Arminia Bielefeld. Begehrt im europäischen Fußball ist Thomas Letsch, dessen Vertrag beim niederländischen Erstligisten Vitesse Arnheim noch bis Juni 2023 gilt. Der 53-Jährige denkt aber an einen Abschied.
Vitesse Arnheim - Saisonabschluss mit 1:6-Debakel
Am Sonntag endete für Letsch die Saison. In den Europapokal-Play-offs ging Vitesse bei AZ Alkmaar mit 1:6 unter - das deprimierende Ende nach zwei erfolgreichen Jahren. Letsch hatte Vitesse im Mai 2020 übernommen und auf den vierten Platz der Eredivisie (Saison 20/21), ins Pokalfinale (2021) und ins Achtelfinale der Europa Conference League geführt (2022) - dort kam das knappe Aus (1:1, 0:1) gegen den späteren Sieger AS Rom. In der Liga erreichte Vitesse den sechsten Rang, erneut eine gute Platzierung.
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Und doch will Letsch nicht zwingend bleiben. Das hat damit zu tun, dass Klub-Besitzer Valeri Oyf, ein russischer Großaktionär, seine Anteile verkauft. „Es ist so vieles unklar. Wie geht es weiter, was wird passieren? Es gibt viele Fragezeichen. Viele Spieler gehen. Der Trainer fährt erstmal in den Urlaub. Ich muss mich ein bisschen erholen und genau überlegen, was passiert. Dann werden wir sehen", sagte Letsch nach dem Debakel in Alkmaar. Die Zukunftspläne von Vitesse will er sich offenbar wenigstens anhören.
Thomas Letsch - kein Kontakt zu Schalke 04
Und wenn es nicht in Arnheim weitergeht? Zu Schalke scheint der Weg des Trainers nicht zu führen. Nach Informationen dieser Zeitung stehen weder Letsch noch dessen Berater aktuell in Verhandlungen mit den Königsblauen. Im Dezember 2021 war das noch anders. Als Ex-Trainer Dimitrios Grammozis in die Kritik geraten war, suchte S04 nach Alternativen, Letsch war eine, sagte aber ab.
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Letsch ist ein Spätstarter im Profifußball-Geschäft, er war im Amateurbereich bis zur Regionalliga Co- und Cheftrainer, arbeitete aber parallel als Lehrer. Zur Saison 2012/13, da war er schon 44 Jahre alt, folgte er dem Ruf von Ralf Rangnick und wurde U16-Trainer von Red Bull Salzburg. Anschließend trainierte er noch die U18 (2013 bis 2015), war Profi-Co-Trainer unter Roger Schmidt (14/15) und trainierte das Farmteam FC Liefering in der zweiten österreichischen Liga (2015 bis 2017). Letschs Fußball-Idee ist geprägt von der Red-Bull-Zeit - die Stichwörter heißen Gegenpressing und schnelles Umschaltspiel.
Thomas Letsch blieb nur drei Spiele bei Erzgebirge Aue
Nach fünf Jahren im RB-Fußball-Kosmos wurde er Trainer des Zweitligisten Erzgebirge Aue, blieb aber nur drei Spiele. Nur knapp zwei Monate nach Amtsantritt wurde er entlassen - seine Ideen passten nicht mit denen des kleinen Klubs zusammen. Über Austria Wien (Februar 2018 bis März 2019) kam er dann zu Vitesse.
Dort feierte er seine bis jetzt größten Erfolge.