Gelsenkirchen. . Als Leihspieler konnte Rabbi Matondo in Brügge überzeugen. Zu Schalke 04 wird der Waliser aber wohl trotzdem nicht zurückkehren.

Bei Rabbi Matondo jagt derzeit eine Preisverleihung die nächste. Erst in der vergangenen Woche stand der 21 Jahre alte Waliser mit Wurzeln im Kongo beim „Ebony Shoe“ für den besten afrikanischen oder afrikanisch-stämmigen Spieler der belgischen Jupiler Pro League zur Wahl – und wurde Vierter. In diesen Tagen folgt dann die Ehrung des besten Jungprofis der Liga, wo der Leihspieler von Schalke 04 einer von drei Nominierten ist.

Schon diese Nominierungen zeigen: Rabbi Matondo hat bei seiner Leihstadion Cercle Brügge in Belgien Eindruck hinterlassen. In seinen 27 Pflichtspielen für Cercle traf der 21-Jährige zehnmal und bereitete zwei Tore vor. Nach ausbaufähigem Saisonstart zeigte sich der walisische Nationalspieler seit November des Vorjahres in Topform. In seinen 17 Ligaspielen seitdem erzielte er neun Tore – eine Top-Quote, die die zurückliegende Spielzeit zu Matondos bislang bester Saison im Profibereich macht.

Matondo hat auf Schalke einen Vertrag aus Champions-League-Zeiten

Auf Schalke nämlich traf er zwischen Januar 2019 und Januar 2021 nur zweimal in 32 Einsätzen. Die hohen Erwartungen konnte Matondo seit seinem 9-Millionen-Euro Transfer von Manchester City nach Gelsenkirchen nicht ansatzweise erfüllen. Vor allem dank seines Tempos zeigte er zwar in Ansätzen, welch großes Talent er hat, doch technisch und taktisch stieß er in der Bundesliga an seine Grenzen – weshalb Cercle Brügge bereits die zweite Leih-Station Matondos ist. Schon in der Rückrunde der vergangenen Saison spielte er für Stoke City in Englands zweiter Liga, konnte dort aber genauso wenig überzeugen wie zuvor auf Schalke.

Rabbi Matondo jubelt über eines seiner Tore für Cercle Brügge.
Rabbi Matondo jubelt über eines seiner Tore für Cercle Brügge. © Imago

Nun aber scheint der Knoten des Flügelspielers endlich geplatzt. Eine Zukunft auf Schalke hat Matondo nach Informationen der WAZ trotzdem nicht. Obwohl er noch bis Juni 2023 in Gelsenkirchen unter Vertrag steht. Das Problem? Matondos üppiger Vertrag. Als der Waliser im Januar 2019 verpflichtet wurde, spielte Schalke noch in der Champions League – und dementsprechend üppig ist auch das Gehalt des 21-Jährigen. Trotz des Aufstieges in die Bundesliga passt der Leihspieler auch 2022/23 nicht ins Budget der Gelsenkirchener.

Cercle Brügge hat Kaufoption für Schalke-Profi Rabbi Matondo

Wo Rabbi Matondo in der kommenden Saison spielt, hängt aber nicht in erster Linie von Schalke 04 ab, sondern von Cercle Brügge – die Belgier haben nämlich eine Kaufoption für den Flügelspieler. Diese soll bei etwa 3,5 Millionen Euro liegen. Viel Geld für den Mittelfeldklub der Jupiler Pro League. Gern würde Cercle Matondo halten, doch noch wurde die Option nicht gezogen.

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Eine Rückkehr müssen die Gelsenkirchener dennoch nicht befürchten, denn Interessenten für Matondo gibt es einige. Laut belgischen Medienberichten soll auch Serienmeister FC Brügge am Schalker interessiert sein. In England wird zudem von einem Interesse der beiden Premier-League-Aufsteiger FC Fulham und AFC Bournemouth berichtet. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Personalie Matondo bereits bis zum Schalker Vorbereitungsstart in etwa einem Monat geklärt ist.

Can Bozdogan ist derzeit von Schalke an Besiktas ausgeliehen

Ähnlich sieht es bei Can Bozdogan aus, der derzeit von S04 an den türkischen Spitzenklub Besiktas ausgeliehen ist. Der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler kam in Istanbul regelmäßig zum Einsatz, machte 23 von möglichen 38 Spielen (ein Tor) – und wird wohl in der Türkei bleiben. Denn Besiktas hat eine Kaufoption in Höhe von rund zwei Millionen Euro für den Schalker. Diese kann noch bis zum 31. Mai gezogen werden, wie es aus der Türkei heißt.

Schalke-Leihgabe Can Bozdogan schnupperte bei Besiktas zuletzt sogar Champions-League-Luft.
Schalke-Leihgabe Can Bozdogan schnupperte bei Besiktas zuletzt sogar Champions-League-Luft. © Imago

Da der Vorjahresmeister in der zurückliegenden Saison aber überraschend nur Sechster wurde und somit 2022/23 nicht international spielen wird, versucht Besiktas den Preis noch etwas zu drücken. Ob sich Schalke darauf einlässt? Fraglich. Denn es soll noch andere Interessenten geben. Laut dem türkischen Portal Fanatik hat auch Meister Trabzonspor ein Auge auf Bozdogan geworfen. Ein endgültiger Abschied des zentralen Mittelfeldspielers aus Gelsenkirchen könnte also bevorstehen.

Wenig Perspektive für Schalkes Leihspieler

Ohne große Perspektive auf Schalke sind auch die weiteren Leihspieler Hamza Mendyl (24, Gaziantep FK), Levent Mercan (21, Karagümrük) und Dries Wouters (25, KV Mechelen), die nach heutigem Stand alle erst einmal nach Gelsenkirchen zurückkehren werden. Ebenso wie Timo Becker, der nach erfolgreichen Monaten bei Hansa Rostock – wie berichtet – zwar auf eine neue Chance bei S04 hofft, doch aufgrund der Konkurrenzsituation in der Abwehr wenig Aussicht auf Spielpraxis haben wird.

Einzig um die Zukunft von Leihspieler Nassim Boujellab muss sich Schalkes Führungsriege um Sportdirektor Rouven Schröder und Sportvorstand Peter Knäbel in diesem Sommer noch nicht kümmern. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler ist nämlich noch bis zum 31.12. an HJK Helsinki nach Finnland ausgeliehen. Erfreulich: Am Sonntag traf er beim 4:1-Sieg gegen den FC Haka erstmals für den 31-fachen Landesmeister.