Nürnberg. Mike Büskens führte Schalke als Trainer zum Aufstieg - nun wird er wieder Co-Trainer. Wie er sich seine Aufgabe vorstellt, hat er verraten.

Nach dem letzten Spiel beim 1. FC Nürnberg (2:1) musste Mike Büskens noch einmal die Frage beantworten, ob er nicht doch am liebsten auch in der Bundesliga Cheftrainer des FC Schalke 04 wäre. Und wieder verneinte der 54-jährige Aufstiegstrainer. "Das stand für mich nie zur Diskussion, ich habe es vom ersten Tag an kommuniziert", sagte Büskens und ergänzte: "Ich bin froh, dass ich Teil dieser Reise war - und ich werde auch Teil der Gruppe in der kommenden Saison sein. Wenn man diesen Farben so verbunden ist wie ich es von mir behaupte, dann ist der Rucksack ganz schön schwer. Deshalb bin ich froh, dass ich ihn in die Ecke stellen kann."

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Acht von neun Spielen unter Büskens' Regie gewannen die Königsblauen, krönten eine fulminante Aufholjagd in Nürnberg mit der Zweitliga-Meisterschaft. Wer auch immer die Königsblauen in der Bundesliga übernimmt - er tritt ein schweres Erbe an. Büskens war nicht nur als Trainer aktuell sehr erfolgreich, sondern ist als Klublegende und Mitglied der Ehrenkabine schon lange ein Volksheld. In der Mannschaft ist "Buyo", wie er genannt wird, überaus beliebt.

Schalke: Büskens als der "Hermann Gerland vom Emscherstrand"

Kein leichter Start für den Nachfolger? Büskens bemühte sich rund um das Nürnberg-Spiel sehr darum, zu betonen, dass er nicht mehr im Sinn hat als der "Hermann Gerland vom Emscherstrand" zu sein. In einem Kicker-Interview sagte Büskens: "Der neue Trainer wird wissen, dass ich nicht auf seinen Posten aus bin. Was wir jetzt mal brauchen, ist Kontinuität."

Vor dem Nürnberg-Spiel hatte er in einer sehr emotionalen Pressekonferenz hervorgehoben, wie er für sich seine Aufgaben als Co-Trainer definiert: "Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich mich um die jungen Spieler kümmern möchte. Dass ich es als meine Aufgabe ansehe, die Jungs, die vielleicht nicht so im Fokus sind, auf die nächsten Schritte vorzubereiten. Als Cheftrainer kannst du nicht alle Themen bearbeiten, gerade wenn du für so einen großen Klub arbeitest wie Schalke 04, der wahnsinnig viel Energie geben, aber auch ziehen kann."

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Schalke-Trainer Büskens: "Wenn er mich fragt, kriegt er eine Antwort"

Die strategische Ausrichtung während der laufenden Meisterschaft würde er dem Cheftrainer überlassen. "Mir ist es egal, wie ein Trainer spielen möchte, mit welchem System, mit welchem Personal. Wenn er mich fragt, kriegt er eine ehrliche Antwort", sagte Büskens. Und wenn der Chef einen eigenen Assistenten mitbringen würde, wäre das kein Problem. So war es zum Beispiel unter seinem Vorgänger Dimitrios Grammozis. Der besprach alle wichtigen Entscheidungen mit seinem langjährigen Assistenten Sven Piepenbrock. Büskens blieb stets im Hintergrund.

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So soll es auch in der Bundesliga sein - Büskens kümmert sich vor allem um die Jugendspieler, der zweite "Co" Matthias Kreutzer ist zuständig für die Videoanalysen, Simon Henzler für die Torhüter und Gerald Asamoah als Leiter der Lizenzspieler-Abteilung verantwortlich für die Abläufe im Profi-Leistungszentrum.

Einen Assistenten darf der neue Cheftrainer mitbringen, er solle "seine eigenen Vorstellungen" haben, sagt Sportdirektor Rouven Schröder. Aber der neue Trainer müsse zu 100 Prozent von Schalke 04 überzeugt sein. Und Büskens gehöre zu diesem Schalke dazu.