Essen. Sieben Vereine im Profifußball suchen einen Cheftrainer - darunter Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach. Eine Übersicht verfügbarer Trainer.

Die Liste der Profivereine, die einen neuen Trainer suchen, ist seit Samstagabend länger geworden. Auf der Suche sind nicht nur Hertha BSC und die künftigen Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth und Arminia Bielefeld, sondern auch die Bundesligisten FC Augsburg, Borussia Mönchengladbach und Aufsteiger FC Schalke 04. Am Sonntag trennte sich der VfL Wolfsburg von seinem Trainer Florian Kohfeldt.

Doch welche Trainer suchen gerade einen Job? Wir stellen einige vor - und zudem noch ein paar begehrte Trainer, die schon bald im Rampenlicht stehen könnten.

Eine Auswahl von Trainern, die einen Job suchen

Daniel Farke (früher Norwich und Krasnodar): Der langjährige Dortmunder wird zurzeit mit fast jeder freien Trainerstelle in Verbindung gebracht. Er hatte Norwich City zweimal in die Premier League geführt und fix nach seinem Rauswurf einen Vertrag in Russland bei FK Krasnodar unterschrieben. Nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges trat er zurück. Farke bringt stets drei Assistenten mit.

Lucien Favre (früher BVB, Gladbach und Hertha): Seit seinem Aus bei Borussia Dortmund vor anderthalb Jahren wartet der Schweizer auf einen neuen Job - an Angeboten mangelte es seitdem nicht. Seine Qualitäten als Trainer bewies er in der Vergangenheit vielfach.

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Niko Kovac (früher Monaco, Bayern, Frankfurt): Der 50-Jährige hat schon drei Titel geholt - zwei mit dem FC Bayern (Meister, Pokalsieger), einen mit Eintracht Frankfurt (Pokalsieger). Monaco führte er in die Champions League. Klar ist: Einer wie er ist teuer.

Bruno Labbadia (früher u. a. Hertha Wolfsburg, HSV, Leverkusen): Seit Januar 2021 wartet Bruno Labbadia auf ein passendes Job-Angebot. Genau wie Favre ist er nicht mehr darauf angewiesen, die erste Offerte direkt anzunehmen. Er hat selbst betont, sorgfältig auszuwählen und auch Anfragen aus dem Ausland offen gegenüber zu stehen.

Adi Hütter (früher Gladbach, Frankfurt): Nimmt er unmittelbar nach seinem Aus in Gladbach direkt eine neue Aufgabe an? Erst einmal, sagte er, würde er sich auf Urlaub freuen. Die weniger gute Saison in Gladbach dürfte an seinem glänzenden Ruf, den er sich in Frankfurt erarbeitet hat, wenig ändern.

Mark van Bommel (früher Wolfsburg): Seine Premiere als Trainer im deutschen Profifußball ging schief - nach nur dreieinhalb Monaten musste er seinen Posten in Wolfsburg räumen. Bekommt er noch eine weitere Gelegenheit?

Joachim Löw: Übernimmt der langjährige Bundestrainer und Weltmeister von 2014 noch einmal eine Vereinsmannschaft? Ganz ausgeschlossen hatte er das nie.

Begehrte Trainer, die unter Vertrag stehen

Zsolt Löw (Co-Trainer FC Chelsea): Der Langzeit-Assistent von Thomas Tuchel will selbst eine eigene Mannschaft übernehmen, er fühlt sich gut auf diese Rolle vorbereitet. Anfragen hatte er schon in den vergangenen Jahren.

Enrico Maaßen (Borussia Dortmund II): Er arbeitet sich von unten nach oben - zunächst führte er den SV Drochtersen/Assel von der Ober- in die Regionalliga, dann den SV Rödinghausen auf den ersten Platz in der Regionalliga. Der SV verzichtete darauf, eine Drittliga-Lizenz zu beantragen. Er wechselte zum BVB, stieg mit der U23 auf und schaffte dann in der 3. Liga souverän den Klassenerhalt. Steigt er nun sogar noch weiter auf im Profifußball?

Hannes Wolf (Deutschland / U19): Er ist erst 41 Jahre alt, hat aber schon reichhaltige Erfahrung als Jugend- und Profitrainer sowie als DFB-Jugendnationaltrainer. Er hat Traditionsvereine wie Hamburg und Stuttgart trainiert, zudem schon Europapokal-Routine. Verlässt er den DFB, um in den Profifußball zurückzukehren?

Frank Schmidt (1. FC Heidenheim): Ist es wirklich vorstellbar, dass der Erfolgstrainer seiner Heimat einmal den Rücken kehrt? Sein Vertrag beim FCH gilt bis 2027, etliche Angebote hat er bisher abgelehnt. Er selbst hat aber einen Wechsel nie ganz ausgeschlossen.

Begehrte deutsche Trainer aus dem Ausland

Sandro Schwarz (Dinamo Moskau): Als einziger deutscher Trainer blieb er nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges in Russland, führte sein Team auf den zweiten Platz, kämpfte lange um den Titel. Da die russischen Teams im Europapokal gesperrt sind, ist es gut möglich, dass der langjährige Mainzer im Sommer 2022 offen für einen Vereinswechsel ist.

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Thomas Letsch (Vitesse Arnheim): Der 53-Jährige steht in Arnheim zwar noch bis 2023 unter Vertrag, der russische Mäzen des Klubs ist aber ausgestiegen. Letsch hatte Vitesse in die Europa League geführt. Der belgische Spitzenklub Standard Lüttich ist interessiert, auch Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder hatte im Dezember 2021 mit Letsch Kontakt.

Alexander Blessin (CFC Genua): Der 48-Jährige durchlief als Trainer die Nachwuchsakademie von RB Leipzig, bevor er in Belgien den KV Oostende übernahm. Er führte den Klub sensationell in die Play-offs zur Europa League, wurde in der Saison 2020/21 zum "Trainer des Jahres" in Belgien gekürt. Im September 2021 übernahm er CFC Genua, steckt mit dem Team aber noch im Abstiegskampf.