Gelsenkirchen. Bundesliga-Aufsteiger Schalke 04 kann die Saison mit der Zweitliga-Meisterschaft krönen. Doch nicht nur deshalb ist das Nürnberg-Spiel wichtig.
Ein Spiel steht für den Bundesliga-Aufsteiger FC Schalke 04 noch auf dem Zweitliga-Spielplan. Am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) steht nicht nur die Partie beim 1. FC Nürnberg an, sondern auch ein Fanfest, da die Anhänger beider Klubs eng befreundet sind. Doch allzu freundschaftlich soll es nicht werden. Es steht für Schalke durchaus noch etwas auf dem Spiel.
Schalke-Trainer Büskens war mit Fürth schon Zweitliga-Meister
Zum einen gibt es zwei Trophäen zu gewinnen. Wahrscheinlich genügt Schalke ein Punkt, um die Meisterschaft der Zweiten Liga zu sichern. Seit zwölf Jahren erhält der Zweitliga-Meister eine Schale, wegen ihres Aussehens umgangssprachlich "Radkappe" genannt. "Vor zehn Jahren", erklärte Trainer Mike Büskens am Freitag, "durfte ich mit Greuther Fürth schon einmal Zweitliga-Meister werden. Ich habe die Medaille noch zu Hause. Logischerweise hat das eine Bedeutung." Das bestätigt Sportdirektor Rouven Schröder: "Wir möchten Meister werden. Wir sind ambitioniert und gierig genug, das Spiel in Nürnberg für uns zu entscheiden."
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Den individuellen Preis haben die Königsblauen fast sicher: Simon Terodde dürfte die Torjäger-Kanone erhalten. Er hat bisher 29 Tore erzielt, der Zweite Robert Glatzel (Hamburger SV) kommt auf 21 Treffer. "Ich hoffe nicht, dass man denkt, wir sind jetzt überheblich, aber bei dem Vorsprung sollte Simon doch die Kanone ins Ziel retten", sagte Büskens und ergänzte: "Simon hat es absolut verdient. Er hat einen hervorragenden Job gemacht, nicht nur vor dem Tor, sondern auch neben dem Platz. Er hat sich vom ersten Moment an mit dieser Aufgabe identifiziert, hat die Jungs geführt, hat alles vorgelebt. Wenn man seine Reaktion im Kopf hat nach dem Schlusspfiff, dass er in Tränen ausgebrochen ist, dann weiß man, was das für ein befreiender Moment war für Simon."
Schalke-Trainer Büskens: "Wir wollen unsere Saison krönen"
Wenn es weder mit der Schale noch mit der Kanone klappen sollte, wäre bei den Königsblauen eine Woche nach der Aufstiegs-Sause aber keiner böse. Das hat Büskens den Profis auch zu einer möglichen Niederlage gesagt - um sie damit dann zu motivieren: "Ich habe den Jungs gesagt: Außerhalb des Profileistungszentrums würde uns das keiner übel nehmen, weil alle mit dem zufrieden sind, was wir erreicht haben. Weil es für die wenigsten vor der Saison vorstellbar war. Unser Eigenanspruch muss aber der sein, dass wir die Saison mit dem ersten Platz krönen wollen."
Ein wenig angespannt dürfte aber Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers auf der Tribüne sitzen. Für sie ist es nicht egal, ob Schalke die Saison auf dem ersten oder zweiten Platz beendet. Teile der TV-Gelder werden auch anhand einer Fünf-Jahres-Wertung vergeben - und für den ersten Platz gibt es natürlich mehr Punkte.
Rouven Schröder kennt die Summe, um die es für die finanziell angeschlagenen Schalker geht: "Es kommt ein bisschen darauf an, wie auf anderen Plätzen gespielt wird - aber grob eine Million Euro."