Mönchengladbach. Adi Hütter und Borussia Mönchengladbach gehen nun getrennte Wege. Der Trainer erlebte einen „sehr emotionalen Moment“ in der Mannschaftskabine.
Adi Hütter berichtete von durchaus bemerkenswerten Szenen, die sich am frühen Samstagabend in der Mannschaftskabine von Borussia Mönchengladbach abgespielt haben sollen. Nach dem 5:1 (3:1)-Sieg gegen die TSG Hoffenheim habe er die Profis versammelt, um ihnen eine wichtige Entscheidung mitzuteilen: dass Gladbach und er fortan getrennte Wege gehen. „Es gab Standing Ovations, die Jungs sind alle aufgestanden, haben geklatscht. Das tut dann noch einmal richtig weh. Da merkt man vielleicht auch, dass nicht alles verkehrt war. Es war ein sehr emotionaler Moment, der unter die Haut ging“, sagte Hütter.
Anschließend wurde die Trennung dann auch offiziell verkündet – ein Schritt, der nicht mehr ganz unerwartet kam. Am Donnerstag hatte Sportdirektor Roland Virkus (55) bereits ein klares Bekenntnis zu einer weiteren Zusammenarbeit mit dem Trainer vermieden, stattdessen ein Gespräch mit dem 52-jährigen Österreicher angekündigt, der im vergangenen Jahr in Gladbach einen Vertrag bis 2024 unterzeichnet hatte.
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Dieses entscheidende Gespräch habe am Freitag stattgefunden, erklärte Hütter. Am Abend vor dem Hoffenheim-Spiel, in dem Lars Stindl (26. Minute), Alassane Pléa (44., Foulelfmeter), Jonas Hofmann (45.+1, 68.) und Breel Embolo (53.) die Gladbacher Tore erzielten, habe die Entscheidung letztlich festgestanden. „Wir haben uns im gegenseitigen Einvernehmen darauf verständigt“, betonte Hütter. Und auch Virkus erklärte: „Wir sind übereinstimmend der Meinung, dass diese Entscheidung für beide Seiten richtig ist. Unsere Aufgabe ist es nun, die Schlüsse aus der Aufarbeitung der Saison zu ziehen und die entsprechenden Maßnahmen in die Wege zu leiten, um Ende Juni in einer neuen Konstellation in die Vorbereitung auf die neue Saison zu gehen.“
Gladbach verpasst Europapokal-Rückkehr
Die Spielzeit 2021/22 ist für Gladbach enttäuschend verlaufen. Der Klub wollte mit Hütter, für den die Borussia 7,5 Millionen Euro Ablöse an Eintracht Frankfurt gezahlt hatte, in den Europapokal zurückkehren. Doch in der Abschlusstabelle belegt Gladbach nur Platz zehn. „Die Saison ist für uns nicht zufriedenstellend, deswegen haben wir gemeinsam die Konsequenzen gezogen“, sagte Hütter: „Ich bin verantwortlich für das Sportliche.“
Gladbachs ehemaliger Sportdirektor Max Eberl war derjenige gewesen, der Hütter nach dem Abschied von Trainer Marco Rose (jetzt Borussia Dortmund) nach Gladbach geholt hatte. Ende Januar trat Eberl dann zurück. Er begründete den Schritt damals mit tiefer Erschöpfung „Die Situation mit Max hat mich getroffen“ , räumte Hütter nun ein. Kurz vor Eberls Rücktritt hatte Hütter noch von der „schwierigsten Phase“ in seiner 13-jährigen Trainer-Karriere gesprochen. Nun ist seine Zeit in Gladbach schon wieder vorbei.
„Es tut mir leid, dass wir die Erwartungen nicht erfüllen konnten“, sagte er am Samstag. Pläne für die Zukunft habe er aktuell noch nicht: „Fast 14 Jahre habe ich durchgearbeitet. Ich freue mich in erster Linie auf den Urlaub mit meinen Freunden und meiner Familie.“ Sportchef Virkus will derweil bald einen Nachfolger präsentieren. Auch nach dem Saisonende wartet auf ihn noch reichlich Arbeit.