Düsseldorf. Wer spielt im Finale um die Deutsche Meisterschaft im Tor des Schalker U-17-Teams? Luca Podlech oder Faaris Yusufu? Das sagt Trainer Onur Cinel.

Diesmal hält sich Trainer Onur Cinel nicht zurück. Er lässt seiner Freude nach dem Schlusspfiff im Paul-Janes-Stadion einfach freien Lauf. Er ist stolz auf seine Mannschaft, auf die U-17-Fußballer des FC Schalke 04, die soeben ins Finale um die Deutsche Meisterschaft eingezogen sind.

„Das war ich vor dem Spiel aber auch schon und bin es nach wie vor“, sagt der Strahlemann nach dem 3:1 (2:0)-Erfolg bei Fortuna Düsseldorf. „Daran hat sich nichts geändert.“ In der Summe aus beiden Partien steht ein sehr beachtliches 6:1 für die königsblaue U 17.

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Falls es letzte kleine Zweifel gegeben haben sollte, dass die Schalker B-Junioren ins Endspiel einziehen werden, waren diese nach nicht einmal sieben Minuten beseitigt. Enes Rüzgar leitete das Eigentor durch Tobias Grulke zum 1:0 ein, und Kapitän Armend Likaj traf per Elfmeter zum 2:0, nachdem Düsseldorfs Spielführer Kelven Frees bei seinem Versuch, den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern, Niklas Dörr im Gesicht getroffen und Schiedsrichter Jan-Philipp Schöneseiffen keine andere Chance gelassen hatte, als auf Strafstoß zu entscheiden.

Verletzt: Vitalie Becker fehlt der Schalker U 17 in Düsseldorf

„Es war klar, dass man, wenn man ein 0:3 aufholen muss, nicht eine Halbzeit abwarten kann“, sagte Onur Cinel. „Wir wussten natürlich, dass die Düsseldorfer vorne reingehen müssen und wir dadurch gewisse Räume bekommen. Dass wir das so schnell ausgenutzt haben, zeigt auch, dass die Mannschaft stark ist, wenn es drauf ankommt.“ Und sie war auch stark, obwohl ihr ein vermeintlicher Eckpfeiler fehlte: Vitalie Becker, der rechte Verteidiger, musste wegen einer Adduktoren-Verletzung passen und wurde durch den Belgier Vincent Burlet ersetzt, der diese Position jedoch nicht so ideal ausfüllte wie Vitalie Becker am Mittwoch beim 3:0.

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Fraglich ist, ob der U-17-Nationalspieler bis zum Finale am Sonntag wieder fit wird. Der 36-jährige Trainer betonte, dass alles versucht werde. „Aber alles“, sagte Onur Cinel am frühen Sonntagnachmittag, „natürlich mit einer gewissen Vorsicht, denn man hat ja auch die Verantwortung für den Jungen.“

Noah Mutanda kann nicht richtig laufen, trifft für Schalke aber zum 3:1

Nachdem die Schalker nach ihrer 2:0-Führung etwas verhaltener agiert hatten, traten sie zu Beginn der zweiten Halbzeit wieder intensiver aufs Gaspedal. Und als 47 Minuten vorbei waren, hätte Stürmer Niklas Dörr die Flanke von Tristan Osmani – völlig frei vor Fortuna-Schlussmann Milan Czako – zum 3:0 verwerten müssen. Tat er aber nicht, und im direkten Gegenzug schlug es im Schalker Kasten ein. Gegen den Treffer von Karim Affo war Luca Podlech völlig machtlos.

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Nachdem im Hinspiel Faaris Yusufu zwischen den Pfosten gestanden hat, stellt sich mal wieder die Frage: Wer wird im Finale gegen den VfB Stuttgart der Torwart der Schalker U 17 sein? „Das hängt davon ab, was aus dem Gespräch mit dem Trainerteam und dem Torwarttrainer herauskommt“, antwortet Onur Cinel. „Beide haben sich das verdient. Aber am Ende kann dann nur einer spielen. Was wir sicherlich nicht machen werden, das kann ich vorab sagen: Wir werden nicht zur Halbzeitpause wechseln oder so.“

Schalkes Trainer Onur Cinel: „Das war eine sehr reife Vorstellung“

Es dauerte dann nach dem Düsseldorfer Anschlusstreffer nicht lange, bis die Schalker den Zwei-Tore-Abstand wieder herstellten – durch Noah Mutanda, einen humpelnden 16-Jährigen, der bei seinem Treffer nach einer Ecke von Max Grüger gar nicht mehr richtig laufen konnte, weil er sich zwei Minuten zuvor bei seinem Schuss, mit dem er an Fortuna-Keeper Milan Czako gescheitert war, verletzt hatte. Schließlich musste der zur zweiten Halbzeit Eingewechselte auch wieder ausgewechselt werden.

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„Das war eine sehr reife Vorstellung“, sagt Schalkes Trainer Onur Cinel. „Man muss auch so ein bisschen den Kontext sehen: Es war klar, dass die Düsseldorfer brutalstes Risiko gehen und alles reinhauen werden. Dass sie defensiv, aber auch offensiv versuchen werden, alles in die Richtung unseres Tores zu lenken. Das haben wir, finde ich, sehr reif gelöst. Wir haben trotzdem sauber hinten rausgespielt, uns viele Torchancen erarbeitet und am Ende verdient gewonnen.“

So haben sie gespielt:

Tore: 0:1 Tobias Grulke (4., Eigentor), 0:2 Armend Likaj (7., Foulelfmeter), 1:2 Karim Affo (48.), 1:3 Noah Mutanda (62.).

FC Schalke 04 U 17: Podlech - Bulut, Likaj, Barthel, Burlet - Rüzgar, Grüger, Hadzha (41. Mutanda, 65. Buczkowski), Osmani – Dörr (79. Nacu), Ouédraogo (75. Tairi).