Gelsenkirchen. Erstmals seit über zwei Jahren ist das Schalker Stadion gegen Bremen bei einem Ligaspiel wieder ausverkauft. Die Verantwortlich freuen sich.

Die Kartennachfrage in meinem Umfeld war riesig“, erklärte Trainer Mike Büskens von Schalke 04 vor dem Heimspiel gegen Werder Bremen an diesem Samstag (13.30 Uhr/Sky). „Daher habe ich mir schon gedacht, dass die Arena ziemlich voll sein wird.“ Der 54-Jährige lag mit seiner Vermutung goldrichtig: Das Stadion ist ausverkauft – erstmals seit dem 17. Januar 2020 ist das in einem Ligaspiel auf Schalke der Fall. 62.271 Fans werden dabei sein. Zweifelsohne ein würdiger Rahmen für das Spitzenspiel der 2. Bundesliga.

Erstaunlich ist auch ein Blick zurück auf das bislang letzte Schalke Liga-Heimspiel vor prallgefüllten Rängen vor genau 828 Tagen. Damals nämlich siegten die Königsblauen in der Bundesliga 2:0 gegen Borussia Mönchengladbach. Unter Trainer David Wagner lag die Mannschaft damals auf dem fünften Tabellenplatz, punktgleich mit Borussia Dortmund. Sogar die Champions League schien in greifbarer Nähe zu sein. Die Königsklasse allerdings erreichte Schalke nicht. Es kam bekanntlich ganz anders: Nach dem Erfolg gegen Gladbach ging es steil bergab. In der Liga folgten 30 Partien in Serie ohne Sieg und im Mai 2021 schließlich der Abstieg in die 2. Bundesliga.

Schalke kann großen Schritt Richtung Aufstieg machen

Dort allerdings ist Schalke nach wechselhafter Saison inzwischen ein Top-Team und steht vier Spieltage vor Schluss als Tabellenführer vor dem direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga. Bei einem Sieg könnten die derzeit zweitplatzierten Bremer auf fünf Punkte distanziert werden. „Diese ganzen Rechenspiele interessieren mich nicht“, stellte Mike Büskens klar, der bislang alle seine fünf Spiele als Cheftrainer gewinnen konnte. Er sprach von einer Momentaufnahme. Natürlich seien die Schalker mit der derzeitigen Situation nicht unzufrieden, doch er mahnte: „Vor meinem ersten Spiel hatten wir sieben Punkte Rückstand auf den Ersten, sechs Punkte auf den Dritten.“ Allein das zeigt, wie schnell es in der 2. Bundesliga gehen kann – aufwärts und abwärts.

Emotionen pur auch auf der Schalker Trainerbank. Mike Büskens, Matthias Kreutzer, Rouven Schröder, Peter Hermann und Gerald Asamoah jubeln.
Emotionen pur auch auf der Schalker Trainerbank. Mike Büskens, Matthias Kreutzer, Rouven Schröder, Peter Hermann und Gerald Asamoah jubeln. © firo

Für Büskens ist deshalb klar: Erst einmal zählt nur das kommende Spiel gegen Werder Bremen. Hoffnung, dass dieses Duell erfolgreich gestaltet werden kann, gibt dem 54 Jahre alten Fußball-Lehrer die Unterstützung der Fans. Die ausverkaufte Arena sei für die Mannschaft „fantastisch“. Schon in den zurückliegenden Heimspielen gegen Heidenheim (3:0) und Hannover (2:1), wo jeweils rund 55.000 Fans dabei waren, empfand Büskens die Unterstützung als enorm hilfreich. „Es ist schön zu sehen, wie geschlossen der Verein in der jetzigen Phase agiert“, lobt der Ur-Schalker.

Rouven Schröder sieht Schalke für Bremen-Spiel "gerüstet"

Voller Vorfreude auf das Spiel vor vollen Rängen ist auch Rouven Schröder. „Es ist für alle elektrisierend, in einer vollen Arena zu spielen“, sagte der Sportdirektor. Und der 52-Jährige weiß, wovon er spricht, denn obwohl er sich in seinem Tagesgeschäft eher im Managementbereich aufhält, sitzt er an Spieltagen mit auf der Trainerbank und geizt dort nicht mit Emotionen. Schröder ist der Meinung, dass die Schalker Mannschaft sich dieses „Highlight“ mit ihren Auftritten im Saisonverlauf „erarbeitet“ habe.

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Und der Sportdirektor ist sicher, dass seine Schalker auf dem Rasen abliefern werden. Obwohl er als Ex-Bremer (arbeitete zwischen 2014 und 2016 an der Weser) um die Stärken der Grün-Weißen weiß, betonte er: „Wir fühlen uns gut gerüstet.“