Gelsenkirchen. Sidi Sané, jüngerer Bruder von Nationalspieler Leroy, trainiert in dieser Woche bei den Profis des FC Schalke 04 mit. Das ist der Grund.
Rodrigo Zalazar hatte gar nicht mitbekommen, welcher Jugendspieler da gerade zum Training des Zweitliga-Spitzenreiters FC Schalke 04 hinzugestoßen war. Der Mittelfeld-Renner ging zu seinem Trainer Mike Büskens und sagte: "Buyo, der sieht ja genauso aus wie Leroy Sané." Büskens erzählte die Geschichte am Donnerstag während einer Pressekonferenz mit einem Schmunzeln. "Und dann habe ich Rodri gesagt: Ja, das ist sein Bruder. Das konnte er zuerst gar nicht glauben." Doch am Ende kam es auch bei Zalazar an. Sidi Sané, noch 18 Jahre alt, ist bei den Profis der Königsblauen angekommen. Er darf seit Dienstag im Training vorspielen.
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Darüber sprachen Büskens und Sportdirektor Rouven Schröder vor dem Auswärtsspiel bei Darmstadt 98 (Sonntag, 13.30 Uhr/Sky). Büskens erklärte ausführlich, warum er Sané mit zum Profitraining holte. Beschlossen hatte er dies gemeinsam mit U19-Trainer Norbert Elgert. "Ich hatte einen Austausch mit Norbert und haben dann gesagt, dass wir Sidi die Gelegenheit geben wollen, bei uns reinzuschnuppern", erzählte Büskens und ergänzte: "In dieser Woche haben wir den einen oder anderen Profi mit Belastungssteuerung aus dem Training genommen. Dann ergibt sich immer die Gelegenheit, junge Spieler schnuppern zu lassen." Aus der Knappenschmiede erhielt Henning Matriciani in dieser Saison einen Profivertrag, Rufat Dadashov und Keke Topp kamen zu Einsätzen, Daniel Kyerewaa, Jimmy Kaparos und Mika Hanraths gehörten zum Kader.
Schalke-Trainer Büskens: "Weg von Sidi Sané war nicht einfach"
Sané ist nur noch bis Saisonende ein U19-Spieler, rückt danach in den Seniorenbereich auf. Wo seine Zukunft liegt, ist noch offen. So leicht wie sein berühmter Bruder hatte er es nicht. "Sidis Weg war nicht einfach, sein Weg war gepflastert mit einigen Verletzungen", sagte Büskens. Doch nicht nur das hemmte seine Entwicklung. Durch die Corona-Pandemie fanden monatelang keine Spiele statt. "Ihm fehlt die Konstanz. Aber er war auch immer wieder gehandicapt", erklärte Büskens.
Grundsätzlich sei Sané schon sehr talentiert. Er ist 1,90 Meter groß, physisch deutlich stärker als Leroy. "Er hat ein spannendes Profil", sagte Büskens und fügte hinzu. "Er hat ein gutes Tempo, ist ein guter Eins-gegen-eins-Spieler." Ähnlich wie sein Bruder. In dieser Saison erzielte er für die U19 in 15 Spielen sechs Tore.
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Auch Rouven Schröder verfolgt Sanés Weg ganz genau. Über Vertragsfragen wollte er aber nicht im Detail sprechen. "Wir haben ihn wohlbehütet aufgenommen und beobachten die Situation genau. Einen guten Spieler lässt man ungern ziehen. Aber wir lassen uns nicht unter Druck setzen. Wichtig ist, dass der Junge weiß, was er an Schalke hat. Es gibt bei uns eine klare Idee, wie wir mit jungen Spielern umgehen, wir sind klar und konsequent in der Kommunikation", sagt Schröder.
Schalke tritt am Sonntag bei Darmstadt 98 an
Doch wie sieht es kurzfristig aus - steht Sané in Darmstadt im Kader? Das muss nicht zwingend sein. "Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen seiner Teilnahme am Training und Darmstadt", sagte Büskens dazu. Ausgeschlossen ist es aber nicht.