Gelsenkirchen. Danny Latza war noch nicht oft in dieser Saison topfit. Doch für den Schalke-Kapitän gibt es im Spiel gegen Heidenheim wohl keinen Platz.
Wenn es in dieser Saison um einen Pechvogel im Team des Fußball-Zweitligisten FC Schalke 04 geht, dann wird stets nur ein Name genannt: Danny Latza. Der 32 Jahre alte Mittelfeldspieler war vor der Saison ablösefrei vom FSV Mainz 05 gekommen und von Ex-Trainer Dimitrios Grammozis direkt zum Kapitän ernannt worden. Doch Verletzungen und Krankheiten ziehen sich durch Latzas Jahr. Und jetzt, mitten in der Endphase des Aufstiegskampfs, stellt sich die Frage: Gibt es für den fitten Latza überhaupt einen Platz in der Startelf?
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Latza kam bisher in lediglich elf von 28 Zweitligaspielen zum Einsatz (zwei Tore). Im ersten Saisonspiel gegen den HSV (1:3) hatte er sich schwer am Knie verletzt. Im weiteren Verlauf der Saison folgten eine Muskelverletzung, eine Blinddarm-Operation und eine Corona-Erkrankung. Nun hat er alles auskuriert, stand im Spiel bei Dynamo Dresden (2:1) zum ersten Mal seit fünf Monaten in der Startformation, seinerzeit im Topspiel bei Werder Bremen (1:1). Seine Leistung in Dresden war bestenfalls durchschnittlich, er hat vor allem Tempo-Defizite.
Schalke-Trainer Büskens über Latza: "Wir bekommen eine sehr hohe Laufstärke"
Interimstrainer Mike Büskens verteidigt seinen Kapitän: "Wir mussten einkalkulieren, dass er eine gewisse Zeit braucht, um bei 100 Prozent zu sein. Irgendwann musst du aber anfangen, Spieler wieder beginnen zu lassen. Das haben wir mit Danny in Dresden gemacht in einer Rolle, die er kannte, auf der er aber nicht zu Hause war." Latza spielte nicht im Mittelfeld-Zentrum, wie er es bevorzugt, sondern auf der linken Seite im Mittelfeld. Büskens: "Wir wissen, was wir von Danny bekommen: eine sehr hohe Laufstärke, eine Ballsicherheit und Momente im Strafraum. Wir haben gesehen, was wir erwartet haben, weil wir wussten, dass seine Pause sehr lang war und er wenig Rhythmus im Training hatte."
Klar ist aber auch: Latza spielte nur, weil Mittelfeld-Renner Rodrigo Zalazar wegen einer Fußprellung aussetzen musste. Wenn Schalke nun auf den 1. FC Heidenheim trifft (Samstag, 13.30 Uhr/Sky), ist Zalazar wieder fit und gesetzt. Er ist Publikumsliebling, hat Torgefährlichkeit nachgewiesen und saugt die Atmosphäre in einer rappelvollen Arena mehr auf als viele andere Schalker. Und Büskens sagt über das Spiel gegen die robusten Heidenheimer: "Man muss Dinge ins Spiel bringen wie Tempo, Gewandtheit, Beweglichkeit." Diese Stärken haben Spieler wie Zalazar oder Darko Churlinov, nicht aber Latza.
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Bitter für Latza: Eine Stammplatzgarantie, wie einst von Grammozis, wollte ihm Büskens nicht geben. "Ich habe mir wirklich abgewöhnt, länger als eine Woche im Voraus zu planen. Es passiert so viel. Ruck, zuck hat einer wieder Corona oder kriegt einen Schlag, hat Wehwehchen. Ich fokussiere mich immer aufs nächste Spiel", sagte Büskens.
So könnte Schalke gegen Heidenheim spielen
Fraisl - Lode, Thiaw, Kaminski, Ouwejan - Itakura, Flick - Churlinov, Zalazar, Drexler - Terodde
Ersatzbank: Fährmann (Tor), Aydin, Ranftl, Latza, Sané, Matriciani, Calhanoglu, Idrizi, Bülter, Rzatkowski
Es fehlen: Palsson (Corona), Pieringer (Jochenbeinbruch), Lee (Fußbruch), Vindheim (Trainingsrückstand), Langer (dritter Torwart)