Gelsenkirchen. „Es ist alles drin“, sagt Danny Latza über den engen Aufstiegskampf in der 2. Bundesliga. Der Kapitän spricht über die Chancen von Schalke 04.

Als Danny Latza im Januar beim 5:0-Sieg in Aue einen Doppelpack erzielte, schien es so, als sei er endlich angekommen bei Schalke 04. Zu Saisonbeginn hatte ihn eine Knieverletzung außer Gefecht gesetzt, dann war es eine Muskelverletzung, die ihn im Dezember zum Zuschauen zwang.

Die zwei Tore im Erzgebirge hätten sich gut angefühlt, so Latza damals – doch schon wenige Tage später kam die Nachricht, dass sich der Mannschaftskapitän einer Blinddarmoperation unterziehen müsse, und Anfang März fiel er aufgrund einer Corona-Infektion aus. Kurzum: Es ist bislang nicht die Saison des 32-Jährigen.

Schalke: Danny Latza glaubt an den Aufstieg in die Bundesliga

Erst zehnmal lief Latza für Schalke auf, kein einziges Mal über die gesamten 90 Minuten. Passend zum Saisonendspurt in der 2. Bundesliga meldet er sich jetzt fit – und will er mithelfen, das große Ziel zu erreichen: den Wiederaufstieg.

„Es ist alles drin“, sagte er am Dienstag über Schalkes Aufstiegschancen. Ein paar Spieltage zuvor habe es nicht gut ausgesehen, „aber wir haben uns wieder herangekämpft und alles selbst in der Hand“. Denn: S04 wird noch gegen alle direkten Konkurrenten spielen – St. Pauli, Werder Bremen, Darmstadt 98 und den 1. FC Nürnberg.

Weitere Brennpunkte zu Schalke 04:

Und es gibt etwas, das ein „großer Vorteil“ sei, so Latza: Schalke trifft in der Veltins-Arena auf Werder und St. Pauli, zwei Heimspiele zur richtigen Zeit. „Wenn das Stadion voll ist, die Fans laut sind, gibt uns das eine gewisse Energie“, erzählt Latza.

Zunächst aber wartet ein Auswärtsspiel auf die Knappen: Freitag geht es zu Dynamo Dresden. Auch dort wird das Stadion ausverkauft sein, das meldete Dynamo am Montag. Über 30.000 Fans im Rudolf-Harbig-Stadion – wahrlich keine einfache Aufgabe. Latza hat in seiner langen Karriere schon häufiger in Dresden gespielt, er kenne die „hitzige Atmosphäre“, es werde „laut“, ist er sich sicher. „Da müssen wir einfach dagegenhalten.“

Schalke-Trainer Mike Büskens wird in Dresden wieder mehr Optionen haben. Thomas Ouwejan trainierte wieder mit der Mannschaft, auch Malikc Thiaw war am Dienstag bei der Einheit auf dem Platz – genauso wie Mehmet Aydin und Andreas Vindheim, die seit Wochen verletzt ausfielen. Sie dürften zwar gegen Dynamo noch nicht einsatzbereit sein, doch ihre Rückkehr zeigte: Schalke kann im Saisonfinale vermutlich auf alle Spieler zählen. Einzig Marvin Pieringer fehlte am Dienstag. Er hatte sich beim Test gegen den FC Utrecht einen Jochbeinbruch zugezogen.

Schalke-Kapitän meldet sich nach diversen Verletzungen zurück

Es sei wichtig, dass es kaum mehr Verletzte gebe, betont Latza: „Wir brauchen jeden Mann.“ Auch er selbst möchte in den entscheidenden Spielen für das Team da sein – mit seiner ganzen Erfahrung. Wichtig sei, dass er in den nächsten Partien Selbstvertrauen bekomme. Auf dem Platz wolle er vorweggehen, laut sein, den Mitspielern mit seiner Körpersprache helfen.

Dabei waren es für ihn keine einfachen Wochen. Mit den vielen Verletzungen habe er „nicht gerechnet. Das musste ich so annehmen.“ Latza konnte noch kein entscheidender Faktor sein. Und das, obwohl seiner Rückkehr im Sommer etwas Romantisches beiwohnte: Der gebürtige Gelsenkirchener nach Jahren in der Fremde kehrte zurück seinem Ausbildungsverein und wollte S04 als Leader in die Bundesliga führen.

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Was ihm während der Verletzungspausen half: ein positives Mindset. Gut sei zudem gewesen, dass er die Reha auf dem Vereinsgelände absolvieren konnte. So sei er immer nah an der Mannschaft gewesen. „Das hat mir Kraft gegeben.“