Gelsenkirchen. Dass Torsten Fröhling das Saisonende als Trainer der U-23-Mannschaft des FC Schalke 04 nicht erlebt, ist keine Überraschung. Ein Kommentar.

Es ist keine Überraschung: Die Verantwortlichen der Knappenschmiede haben aus Angst vor einem erneuten Sturz in die Fußball-Fünftklassigkeit und vor dem Freitagabend-Spiel beim Tabellenschlusslicht VfB Homberg die Reißleine gezogen und Torsten Fröhling als Trainer der U-23-Fußballer des FC Schalke 04 freigestellt. Verwunderlich ist allerdings, dass die Entscheidung erst am Montag bekanntgegeben worden ist. Das hätten Knappenschmiede-Chef Mathias Schober und Co. auch direkt am Freitag nach dem 0:4-Desaster gegen die U 23 von Fortuna Düsseldorf erledigen können.

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Schauen wir zurück: In der Winterpause hatten die Schalker für ihr U-23-Team personell noch einmal gut nachgelegt. Was zu Jahresbeginn folgten, waren drei mehr oder weniger überzeugende Siege. Dreimal 4:1. Und nach dem Erfolg am 5. Februar beim FC Wegberg-Beeck fühlte es sich schon so an, als sei der Klassenerhalt lediglich noch Formsache.

Torsten Fröhling hat Schalkes U 23 sofort in die Regionalliga zurückgeführt

Inzwischen ist klar: Im Hintergrund der Knappenschmiede war die Entscheidung, Jakob Fimpel als neuen U-23-Trainer ab der kommenden Saison zu installieren, längst gefallen. Aber zu diesem Zeitpunkt gab es keinen Grund, an Torsten Fröhling zu zweifeln. Und auch nur mal so: Der Fußball-Lehrer hat das Team in seiner ersten Saison sofort zurück in die Regionalliga West geführt, und in der Folge schafften gleich mehrere seiner Spieler den Sprung ins Profi-Geschäft.

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Dass Mathias Schober auf der Trainerbank der Schalker U 23 nach vier Jahren einen Trainerwechsel vollzieht, darf und muss überhaupt nicht kritisiert werden. Zu bemängeln ist aber, dass die Verantwortlichen der Knappenschmiede sehr ungeschickt vorgegangen sind.

Dem Trainer die Autorität geraubt und der Mannschaft ein Alibi erteilt

Der Wechsel von Jakob Fimpel auf Torsten Fröhling wurde im März verkündet, nachdem das U-23-Team gegen Rot-Weiss Essen sowie sehr enttäuschend beim SV Straelen verloren hatte – jeweils mit 1:2. Schlechter hätte der Zeitpunkt nicht sein können. Für die folgenden Spiele – inzwischen sind es sechs in Folge ohne Sieg – wurde dem mittlerweile schon angezählten Amtsinhaber, der für die zahlreichen Corona-Fälle und Verletzten während dieser Saison nicht verantwortlich ist, also jede Menge Autorität geraubt und der Mannschaft ein Alibi erteilt.

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Somit war klar, dass Torsten Fröhling das Saisonende nicht auf Schalke erleben wird.