Gelsenkirchen. Vier Gegentore in zehn Minuten: Schalkes U23 fiel gegen Düsseldorf II auseinander. Trainer Torsten Fröhling wurde deutlich.

„Nein“, antwortete Torsten Fröhling. Angst habe er nicht, dass er sich mit dem Regionalliga-Abstieg als Trainer der U23 von Schalke 04 verabschiedet. Auch nicht nach der klaren 0:4-Pleite (0:0) gegen Fortuna Düsseldorf II, dem sechsten sieglosen Spiel in Folge.

Nicht nur S04 ist schlecht in Form, auch die Fortuna

Wie ein Kartenhäuschen fiel Schalke am Freitagnachmittag vor rund 100 Zuschauern im Parkstadion zusammen. Die sahen zu Spielbeginn zunächst zwei hochnervöse Mannschaften - nicht nur S04 ist schlecht in Form, auch die Fortuna. Sie hatte nur einen Sieg aus den vorangegangenen zehn Spielen geholt. „Das war ein Fehlpassfestival auf beiden Seiten“, sagte Fröhling über die erste Halbzeit. „Es war schlecht.“ Chancen gab es kaum, das 0:0 zur Pause war gerecht.

Ein Tor hatten sich beide Regionalligisten wahrlich nicht verdient. Schalke probierte es oft mit Flanken, nur: Es fehlte ein Abnehmer. Stoßstürmer Rufat Dadashov ist weiterhin verletzt, die Flanken gingen in die Leere.

Fröhling will die Personallage nicht als Ausrede gelten lassen

Besser wurde es auch in Durchgang zwei nicht, „aber eine Mannschaft gewinnt 4:0. Das ist schwer zu erklären“, so Fröhling. Düsseldorf war schlicht effizienter. Nach 61 Minuten fiel das 1:0, Marcel Mansfeld traf im Strafraum. Kurz darauf das 2:0 (66.). Tim Oberdorf kam nach einer Ecke zum Kopfball. Da stimmte die Zuordnung nicht, ärgerte sich Fröhling.

Und es wurde nicht besser. Torwart Felix Wienand wurde schwindelig. Ersatzmann Michael Zadach musste eingewechselt werden. Prompt kassierte er zwei Tore von Jona Niemiec (69. und 71.). Der lief zweimal alleine auf Zadach zu und verwandelte eiskalt. Vier Gegentore in zehn Minuten - und Frust bei Fröhling. Die Mannschaft müsse sich viel besser wehren, trotz der vielen Verletzten. Die Personallage sei keine Ausrede.

„Wir haben überhaupt nicht das gemacht, was wir machen wollten“, ärgerte sich der Trainer. Schon in der vergangenen Woche brach Schalke ein, spielte nur 2:2 bei Fortuna Köln. Nach 2:0-Führung. Diesmal gab es kaum nennenswerte Torschüsse der Knappen.

Die Tabellenlage beunruhigt den Trainer nicht

Fröhlings seit sechs Spielen sieglose Truppe könnte am Wochenende von Alemannia Aachen überholt werden und auf einem Abstiegsplatz landen. Beunruhigt ist der erfahrene Coach bei der Tabellenlage, die sich mehr und mehr zuspitzt, aber nicht.

Schon oft habe er solch schwierige Situationen als Trainer erlebt, beispielsweise bei 1860 München oder Wehen-Wiesbaden. Fußball sei reine Kopfsache. Die Mannschaft könne es ja, sie braucht nur ein Erfolgserlebnis. Nur so kann die Mannschaft Sicherheit bekommen, glaubt Fröhling.

Zur Tagesordnung wird er aber nicht so schnell übergehen. „Das müssen wir härter analysieren. Wir müssen Tacheles reden“, meint der 55-Jährige und schiebt nach: „Zerreißen wird uns das nicht.“