Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 beobachtet mit Sorge die Entwicklungen in der Ukraine. Konkrete Maßnahmen gegen Hauptsponsor Gazprom verkündete der Klub nicht.

Mit einem kurzen Statement reagierte der Vorstand des Fußball-Zweitligisten FC Schalke 04 auf heftige Diskussionen um Hauptsponsor Gazprom. Durch die Ukraine-Krise ist der Druck auf die Königsblauen gestiegen, die Zusammenarbeit mit dem Energieunternehmen, das mehrheitlich im Besitz des russischen Staates ist, zu überdenken. Konkrete Schritte kündigten die Königsblauen aber noch nicht an.

Schalke-Vorstand: "Gazprom Germania zuverlässiger Partner"

"Mit großer Sorge verfolgt auch der FC Schalke 04 die jüngsten Entwicklungen in Osteuropa. Der Verein ist sich in diesem Kontext seiner besonderen Rolle unter den deutschen Sportvereinen bewusst: Mit Gazprom Germania, einer deutschen Tochter des staatlichen russischen Energieunternehmens Gazprom, hat der S04 seit nunmehr 15 Jahren einen zuverlässigen Partner und einen relevanten Gaslieferanten der Bundesrepublik Deutschland an seiner Seite", heißt es im ersten Absatz des Statements.

Auf Vermittlung des ehemaligen Aufsichtsrats-Chefs Clemens Tönnies hatte Schalke im Oktober 2006 den neuen Hauptsponsor präsentiert. Der erst im Sommer 2021 erneuerte Vertrag gilt bis zum Jahr 2025, auch in der Zweiten Liga zu üppigen Konditionen. Matthias Warnig, Vorsitzender der Geschäftsleitung des nun vorerst gestoppten Gas-Pipeline-Projekts "Nord Stream 2", sitzt im Aufsichtsrat der Königsblauen. "Nord Stream 2"-Werbung ist in der Arena präsent, zum Beispiel während der Spiele auf dem Videowürfel.

Schalkes Vorstand schreibt: "Die Verantwortlichen des Vereins stehen im ständigen Dialog mit dem langjährigen Hauptsponsor. Für den FC Schalke 04 steht außer Frage, dass sich der Verein für Frieden und ein friedliches Miteinander einsetzt, die Mitglieder haben die Gewaltfreiheit im Leitbild festgeschrieben: ,Von uns Schalkern geht keine Diskriminierung und Gewalt aus'. S04 hat diese Haltung auch in Gesprächen mit Gazprom Germania geäußert."

Schalke-Vorstand appelliert nachdrücklich zum Frieden

Konkrete Maßnahmen behielt sich Schalke vor: "Der FC Schalke 04 wird die weitere Entwicklung beobachten, bewerten und nachdrücklich zum Frieden appellieren - zum Schutz der von der Krise betroffenen Menschen."