Düsseldorf. Bei der 1:2-Pleite von Schalke in Düsseldorf spielte Marius Bülter als rechter Schienenspieler im 3-5-2-System. Trainer Grammozis erklärt, warum.
Fans und Journalisten machten große Augen, als eine Stunde vor dem Zweitligaspiel in Düsseldorf (1:2) die Aufstellung von Schalke 04 veröffentlicht wurde: Marius Bülter spielte bei den Königsblauen die Rolle des rechten Schienenspielers im 3-5-2-System von Trainer Dimitrios Grammozis. Der letzte fitte Rechtsverteidiger im S04-Kader, Reinhold Ranftl, stand hingegen gar nicht im Aufgebot.
In der laufenden Spielzeit hatte Bülter bislang ausschließlich als Mittelstürmer gespielt – und das durchaus erfolgreich. Mit sechs Saisontoren und neun Vorlagen zählt der 28 Jahre alte Sommer-Neuzugang zu den besten Scorern der 2. Bundesliga. In ungewohnter Rolle auf dem rechten Flügel hatte Bülter gegen die Fortuna nun deutlich mehr Defensivarbeit zu verrichten als er es gewohnt ist.
Schalke: Grammozis auch mit Kritik an Bülter
Doch das war nicht das größte Problem, das Bülter am Sonntagmittag in Düsseldorf hatte. Offensiv nämlich ging bei der Fortuna deutlich mehr über die rechte Angriffsseite, wo Khaled Narey die Schalker Thomas Ouwejan und vor allem Marcin Kaminski vor große Probleme stellte. Bülter hingegen war defensiv kaum gefordert. Entscheidend war, dass der gelernte Stürmer seine Stärken im Offensivspiel nicht ansatzweise einbringen könnte.
„Er kennt diese Position“, stellte Grammozis nach dem Spiel klar. Schon beim 1. FC Magdeburg und bei Union Berlin habe er diese Rolle gespielt. „Marius hätte uns heute auf dieser Position einiges geben können.“ So hatte Bülter im Spielaufbau oft den Ball, nutzte die ihm gebotenen Räume allerdings nicht ausreichend.
Auch Trainer Grammozis kritisiert: „Da wäre heute viel mehr möglich gewesen.“ In der Halbzeitpause habe der Coach seinen Aushilfs-Flügelspieler extra noch einmal per Video-Analyse auf die freien Räume hingewiesen. Bülter aber konnte sie auch im zweiten Durchgang nicht nutzen. „Nicht nur Marius, alle Spieler sind heute unter ihren Möglichkeiten geblieben“, stellte der Trainer klar.
Bülter mit den Schalker Abläufen auf Rechts nicht vertraut
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Die 90 Minuten in Düsseldorf zeigen, dass Grammozis‘ Experiment mit Bülter auf dem Flügel eigentlich gescheitert ist. So spielte der 28-Jährige etwa schon in der ersten Halbzeit mehrfach unbedrängt Bälle ins Aus oder ins Niemandsland. Es war offensichtlich, dass er mit den Abläufen und Laufwegen seiner Kollegen auf rechts nicht gut vertraut war. „Für mich war das kein Experiment“, entgegnete der Trainer auf Nachfrage dieser Redaktion allerdings. „Es ist eine Position, die ich mit Marius auch wieder so besetzen würde.“
Mit Blick auf diese Aussagen scheint es nicht ausgeschlossen, dass Marius Bülter auch am Freitag in Paderborn erneut auf rechts spielt. Denn personell wird sich bei Schalke bis dahin nur wenig ändern. Andreas Vindheim und Mehmet Aydin laborieren weiter an ihren Muskelverletzungen. Möglich wäre allerdings, dass Reinhold Ranftl wieder in die Mannschaft rückt, der am Sonntag in Düsseldorf von Grammozis eine Pause bekommen hatte.