Essen. Die Zeiten des riskanten Wirtschaftens sind auf Schalke vorbei. Dafür steht auch der neue Vorstands-Chef Bernd Schröder. Ein Kommentar.

Wie ist er denn nun, der Neue auf Schalke? Bernd Schröder stand bisher im Fußballgeschäft in der zweiten Reihe, als Vorstandsvorsitzender des abgestürzten Großklubs muss er nun Takt und Ton angeben. Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt fiel auf, dass der Quereinsteiger inhaltlich häufig im Vagen blieb, was auch daran liegen mag, dass für ihn die Phase des „Kennenlernens und Zuhörens“ noch nicht abgeschlossen ist. Umso mehr war er aber daran interessiert, ein harmonisches Gesamtbild zu präsentieren.

Schalkes Führungstrio: Bernd Schröder, Christina Rühl-Hamers und Peter Knäbel.
Schalkes Führungstrio: Bernd Schröder, Christina Rühl-Hamers und Peter Knäbel. © firo Sportphoto | Jürgen Fromme

Es war ihm wichtig, zu betonen, dass sich der Vorstand in dieser Konstellation als Team versteht. Und dass diese Einheit ein ganz großes Ziel verfolgt: Es geht darum, diesen traditionell wankelmütigen Verein mit einem von Vernunft geprägten Konzept langfristig zu stabilisieren, so dass bei zu erwartenden Rückschlägen nicht wieder wie in der jüngeren Vergangenheit das gesamte Gebilde einstürzt.

Schalkes Vorstands-Trio weiß, was es tut

Bernd Schröder scheint sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen, was dem Verein noch guttun dürfte. Gleichzeitig mangelt es ihm nicht an Tatkraft und Erfahrung, dies ist ja nicht sein erster Job als Unternehmensmanager. Überhaupt vermittelt er im Trio mit Finanzchefin Christina Rühl-Hamers und Sportvorstand Peter Knäbel den Eindruck, dass Schalke gerade von Menschen geführt wird, die genau wissen, was sie tun. Sie wollen „Finanzen solide aufstellen“; „jederzeit handlungsfähig sein“; „den Spagat zwischen kaufmännischer Vernunft und wettbewerbsfähiger Mannschaft hinbekommen“. Das klingt nicht nach Großmannssucht, das klingt nach Realitätssinn.

Auch interessant

Der Aufstieg ist für Schalke möglich – aber noch lange nicht sicher

Und die Realität heißt immer noch Zweite Liga. Der Aufstieg ist denkbar, im aktuellen Kopf-an-Kopf-Rennen jedoch nicht planbar. Schalke muss aber allein aus finanziellen Gründen innerhalb von drei Jahren, besser früher als später, in die Bundesliga zurückkehren. Am Ende werden die drei Köpfe, gerade auch Bernd Schröder, am sportlichen Erfolg gemessen werden.