Gelsenkirchen. Malick Thiaw wird vom italienischen Topklub AC Mailand umworben. Am Donnerstag äußerte sich Schalke-Trainer Dimitrios Grammozis zur Personalie.
Das Franz-Kremer-Stadion im Kölner Süden war noch ganz leer, da drehte Malick Thiaw bereits seine Laufrunden. Gemächlich trabte der Innenverteidiger des Zweitligisten FC Schalke 04 rund um den Platz, etwa eine halbe Stunde lang. Das Testspiel beim Bundesligisten 1. FC Köln (2:2) verfolgte der 20-Jährige auf der Tribüne. Obwohl er mit der Partie nichts zu tun hatte, drehten sich die Diskussionen während der Partie und danach zunächst um ihn.
Am Mittwoch war bekannt geworden, dass sich der italienische Traditionsverein AC Mailand um eine Verpflichtung bemüht. Milan sucht einen vierten Innenverteidiger, da sich Simon Kjaer (20) verletzt hat. Und der 1,91 Meter große deutsche U21-Stammspieler, der sehr an Joel Matip erinnert, ist in den Fokus der Milan-Scouts gerückt. 6,5 Millionen Euro wollte Milan offenbar bezahlen – zu wenig für Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder.
Schalke 04: Grammozis spricht bei Thiaw von Vorsichtsmaßnahme
Dass Thiaw in Köln nicht auflief, habe aber nichts mit einem möglichen Wechsel zu tun gehabt, sagte Trainer Dimitrios Grammozis. „Das war eine Vorsichtsmaßnahme. Wäre es ein wichtiges Spiel gewesen, hätte Malick spielen können – aber eben nicht auf Biegen und Brechen in einem Test. Er ist in Aue bei einer Bewegung unglücklich aufgekommen, hat Schmerzen an der Kniescheibe“, erklärte Grammozis.
Der 43 Jahre alte Trainer erklärte, er gehe davon aus, dass Thiaw ein Schalker bleibt. „Ich habe kein italienisches Wörterbuch bei Malick entdeckt“, sagte Grammozis schmunzelnd und ergänzte: „Ich bin da relativ entspannt. Ich hoffe, dass er die Demut behält, die ihn auszeichnet. Er ist lernwillig, will sich jeden Tag verbessern. Sollte sich das ändern, bekommt er deutliche Worte von uns. Aber dafür gibt es keine Anzeichen.“
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Große Unterschiede zwischen Schalke 04 und dem AC Mailand sieht Grammozis ohnehin nicht. „Natürlich ist Milan von den Erfolgen der Vergangenheit eine andere Hausnummer. Aber wir sind kein kleiner Klub, haben eine große Strahlkraft“, sagte der Trainer.
Schalke: Thiaw könnte bei entsprechendem Angebot gehen
Dass er für seinen Verein wirbt, ist aller Ehren wert. Doch auch Grammozis weiß: Sollte Milan oder ein anderer Klub bis zum Ende der Transferperiode in vier Tagen ein zweistelliges Millionen-Angebot vorlegen, könnte Thiaw doch noch den Klub verlassen. Um auf diesen Fall vorbereitet zu sein, testete er bereits eine Alternative. Victor Palsson, sonst auf der „Sechs“ im Mittelfeld gesetzt, spielte in Köln in der Innenverteidigung. Und er erledigte seinen Job zuverlässig.